Vollformat-Kamera und Tilt-Shift Objektiv

Bisher habe ich mit der Nikon D7000 und D300 meine Fotos gemacht. Für die gewerblichen Fotomotive, welche ich über Microstock-Bildagenturen vermarkte, haben die Auflösungen von 12 und 16 Mio Pixel vollkommen ausgereicht. Im Nahbereich bei der Foodfotografie habe ich mir allerdings hin und wieder etwas mehr Freistellmöglichkeiten und selektive Schärfe gewünscht.

Diese gestalterischen Vorstellungen möchte ich nun zukünftig bei einigen Motiven realisieren. Dazu habe ich mir heute meine Fototechnik aufgestockt. Heute morgen war ich beim Foto-Großhandel meines Vertrauens. Meine Wunschliste war lang. Deswegen mußte ich mich auf das Wesentliche beschränken. Das ist nicht immer ganz einfach. Die Kamera stand nach mehrwöchigen Recherchen schnell fest. Es wurde ein Nikon D610.

Warum die Nikon D610?

Vollformat FX (36×24) – 6016×4016 px oder 24 Mio Pixel Auflösung
Live View
Videos bis 1920×1080 – 30p = HD

Ehrlich gesagt sind mir die technischen Daten relativ egal.
Für mich zählen nur die praktischen Werte. Dazu kann ich aber noch nichts genaues sagen. Aber in ein paar Wochen wird es sicherlich einen Praxisbericht geben.

Die Videomöglichkeiten sind für mich unrelevant. Nice to have. Aber die Fotografie lastet meine Freizeit zu 100% aus. Da ist für Video meist keine Kapazität mehr verfügbar.

Sehr positiv empfinde ich, dass alle Funktionen an der gleichen Stelle wie bei meiner Nikon D7000 sind. Im Prinzip muß ich mich fast nicht umstellen. Das spart Zeit beim Einarbeiten. Lediglich ein paar Entwcklungsfunktionen sind zustätzlich möglich. Sehr gut gefällt mir auch, dass ich nun mit dieser Kamera Zeitraffer gleich als Video machen kann.

Mit der Nikon D300 hatte ich mal 400 Einzelfotos für einen Wolken-Zeitraffer geschossen, um diese mit Lightroom zu einem Zeitraffer-Video zu bearbeiten. Sehr mühsam und zeitaufwändig. Das geht nun direkt über die Kamera 😉

Dazu fallen mir auch einige Anwendungsmöglichkeiten ein.

Das wesentliche ist aber das Vollformat. Endlich wieder Kleinbildformat! Endlich ist ein 200 mm wieder ein 200 mm und nicht ein verkapptes 300 mm. Man kann beim Vollformat leichter freistellen. Man hat eine höhere Auflösung. Man kann ohne oder mit wesentlich geringerem Bildrauschen eine höhere ISO nutzen. Hört sich für den Laien nicht so toll an? Es eröffnet für mich viel mehr fotografische Möglichkeiten. Einige Fotoideen, die bisher nicht in der gewünschten Qualität realisierbar waren, sind nun möglich.

Die Nikon D800 kam für mich nicht in Frage. Die hohe Auflösung von 36 Mio Pixel erfordert auch hoch auflösende Objektive. Weitere Neuanschaffungen wären erforderlich gewesen. Das PC-E 2,8/45 löst keine 36 Mio Pixel auf. Ein Schneider Super-Angulon Tilt-Shift wäre die altnerative Lösung. Das Nikon kostet ca. 1700 €. Das Schneider Super Angulon 2,8/50 kostet knapp 4000 €.  Zudem benötige ich auch für Macrostock-Bildagenturen keine 36 Mio Pixel.

Die Nikon Df im Retro-Style ist für meinen Geschmack mit ca. 2800 € überteuert. 16 Mio Pixel wäre ausreichend. Das sehr gute Verhalten beim Bildrauschen wären ein Argument. Aber warum 1000 € mehr ausgeben? Da sehe ich für mich keinen Nutzen? AiS-Objektive? Habe ich schon lange keine mehr. Klar kann man die an der Kamera nutzen. Viele Nostalgiker vergessen aber, dass diese Objektive nie für digitale Medien berechnet worden sind. Damals waren es meist Top-Objektive. Heute im digitalen Zeitalter kommen sie an viele Neuberechnung nicht heran. Eher eine Kamera für Nostalgiker.

Eine gebrauchte Nikon D600? Man spart etwa 500 – 700€ zur neuen D610. Das Risiko mit Sensorflecken ist aber sehr wahrscheinlich. Das man genau solch eine beim Gebrauchtkauf erwischt ist hoch. Nikon tauscht hier inzwischen den Verschluß kostenlos aus. Aber ich will ja eine gekaufte Kamera nicht erst zur Nachbesserung einsenden. Da ist mir eine neue verbesserte Version lieber.

Die Nikon D700 wäre auch noch eine Option auf dem Gebrauchtmarkt. Ohne Videofunktion. 12 Mio Pixel Auflösung. Etwas höheres Bildrauschen als bei der Nikon D610 waren für mich dann doch kein Argument.

Eine Woche noch arbeiten. Danach habe ich drei Wochen Urlaub und werde die neue Kamera auf Herz und Nieren testen.

Nikon D610
Nikon D610

Warum ein PC-E Micro NIKKOR 45 mm f/2,8D ED?

Warum nicht?

Bei meinen Foodaufnahmen hat es mich oft gestört, dass ich mit dem 2,8/60 Micro-Nikkor nicht die Schärfeebene verstellen konnte. Stacking war mir bisher immer zu aufwändig. Einmal zum testen Zumindest für Microstock lohnt sich der anschließende Bearbeitungsaufwand selten. Sobald der Zeitaufwand bei der Aufnahme und Bearbeitung steigen, sehe ich solche Motive eher bei Macrostock-Bildagenturen.

Das 45er Tilt-Shift von Nikon ist das mit der besten Schärfezeichnung aus der Baureihe. Das 24er und 85er sollen nicht ganz diese optische Qualität haben. Das Auflösungsvermögen sollte für die D610 noch ausreichen. Näheres werde ich nach den ersten Testaufnahmen wissen. Im Internet habe ich dazu keine brauchbaren Tests oder Aussagen finden können. Der Händler hat mir sicherheitshalber ein Rückgaberecht für diese Optik eingeräumt.

Die ersten Frei-Hand-Tests sahen schon ganz brauchbar aus. Das entspricht schon sehr meinen Vorstellungen!

Mit ca. 1700 € ist es nicht ganz billig. Das Super Angulon von Schneider kostet dagegen knapp 4000 €. So gesehen ist das Nikon doch recht günstig.

Warum ein AF-S VR Micro-Nikkor 105 mm f/2,8G IF-ED?

60 mm Micro Nikkor ist ein tolles Objektiv, auch für Foodaufnahmen im Fotostudio. Das PC-E 2,5/45 kann mit der Tilt-Funktion die Schärfenebene verbessern oder zur Gestaltung verringern! Wozu dann noch ein 105 mm?

Um manche Motive besser freistellen zu können! Aber auch die VR-Funktion was Verwacklungen bei längeren Verschlußzeiten verhindert, eröffnet weitere Einsatzmöglichkeiten.

Und was nun?

Auf dem Wunschzettel steht noch das Nikon AF-S 2,8/ 14-24 mm. Will man sämtlichen Tests und Praxisberichten glauben schenken, ist es wohl derzeit eines, wenn nicht gar das beste Weitwinkelzoom für Vollformatkameras?

Der Wunsch bleibt und die Anschaffung des Objektive wird auf nächstes Jahr verschoben. In diesem Jahr hätte es mein Budget gesprengt. Das 105er und 45er mit seiner Tilt-Funktion bringen mir bei der gewerblichen Fotografie derzeit mehr Nutzen!

Zudem habe ich noch das Nikon AF-S 12-24 mm 4 ED in DX. Das kann ich zwar nicht ohne optische Fehler und mangels Auflösung für FX an der D601 im Vollformat nutzen. Die D610 erkennt allerdings DX-Objektive und schaltet automatisch auf DX um! Es wird nur ein Teil der Aufnahmechips genutzt, sodass die optisch schlechten Randbereiche verschwinden. 10 Mio Pixel kann man dann nutzen. Da ich das Objektiv meist für Dokumentationen und Urlaubsfotos nutze, sollte dies bis zum nächsten Jahr ausreichend sein. Wenn ich 16 Mio Pixel brauche, kann ich es an der D7000 einsetzen.

Genug für heute.

Ich mache mich jetzt ans testen der neuen Fotogeräte.

Bis demnächst!

2 Comments

  1. Richard 2. Juli 2014
  2. Bernd 2. Juli 2014

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