Eines meiner ersten mit Photoshop bearbeiteten Fotos. So sieht man ihm auch manche technische Spielerei an. Aber damals war dies in der Wettbewerbsfotografie weit verbreitet. Heute würde ich manche Effekte gar nicht oder anders machen. So würde ich heute den diagonal nach oben führenden Wischeffekt weglassen. Ich würde heute auch nicht in dem Maß überschärfen.
Aber das Foto habe ich eben in einer Zeit bearbeitet wo diese Art der fotografischen Umsetzung auch bei Fotowettbewerben und internationalen Fotosalonen gern gesehen wurde. Der Lohn waren über 70 internationale Annahmen und eine Publikation im Katalog des Austrian Super Circuit. Dem weltweit größten und anspruchsvollsten Fotowettbewerb.

Aber nun kommen wir endlich zur Entstehung des Fotos. Die Location war ein Klettergarten bei Stuttgart. Schöne Sandsteinfelsen. Ich war mit ein paar Kumpels zum klettern dort. Logischweise hatte ich auch meine Kamera dabei. Am späten Abend entstand an einer 6er Route diese Aufnahme. Das ursprüngliche Foto ist spiegelverkehrt. Nein eigentlich ist dieses Foto spiegelverkehrt. Ein erfahrener Wettbewerbsfotograf aus dem Fotoclub gab mir den Tipp das Foto horizontal zu spiegeln. Dadurch enstand eine aufsteigende Diagonale welche von den meisten Menschen unbewußt als posititiv empfunden wird. Und tatsächlich. Plötzlich klappte es mit dem Motiv auch bei Fotowettbewerben!
Auch bei diesem Foto wurde der Sportler freigestellt. Der Hintergund wurde paralell zur aufsteigenden Diagonalen verwischt. Für mich war dies damals ein Spiegelbild meiner persönlichen Gefühle beim Klettern. Oder besser gesagt die Gefühle die man vor einem Sturz in das Seil hat. Man weiß zwar man ist gesichert. Man weiß da kann eigentlich nichts passieren. Und trotzdem hat man vor dem Sturz ein sehr mulmiges Gefühl und beim Sturz wird enorm viel Adrenalin ausgestossen. Genau dieses Gefühl hat für mich damals dieser Wischeffekt wiedergegeben. Für Nichtkletterer allerdings war dies nicht nachvollziehbar.
Na ja, für die Aufnahmeperspektive gehört auch etwas Kletterkönnen dazu. Sonst wäre diese Aufnahme nicht entstanden. In einem Klettergarten kann man sich dafür aber auch von oben sichern lassen. So kann es ein sehr entspanntes fotografieren sein.
Das Bild ist wirklich sehr ansprechend. Ich habe selbst nichts mit der Kletterei zu tun und kann daher die von die beschriebenen Gefühle wirklich nicht nachempfinden. Die bunte Leggins allein ist natürlich schon der Hammer. Zieht sofort den Blick an.
Die Färbung der Haut erinnert mich an den einen Sohn aus Sin City.
Bei den Farben der Leggins dachte ich zuerst an komplette Malerei durch Nachbearbeitung, aber das ist ja nur kräftiger hervorgehoeb.
Wegen der Farbe der Haut 4/5 Punkten.
Die Hautfarbe kommt von der sommerlichen Abendsonne. Dies entsteht auf Grund des niedrigeren Blauanteils im Licht.