Was brachte die Stockfotografie 2012 und was ist für 2013 geplant?

2012 war für mich ein Testjahr in Sachen Stockfotografie. Davor habe ich selten gezielt für Bildagenturen fotografiert, sondern lediglich vorhandenes oder neues Fotomaterial als Zusatzverdienst dort zum Verkauf angeboten. Damit kamen monatlich 600 -800 € im Jahr zusammen. Da die Einnahmen aus Werbung für meine Homepages jährlich rückläufig waren, war es an der Zeit nach anderen Einnahmemöglichkeiten zu suchen. Da ich sowieso schon ein fotografische Grundausstattung hatte und auch noch viel Spass am fotografieren, nutzte ich diese Möglichkeit.

Ende 2011 investierte ich in eine kleine Studioblitzanlage. Zwei 400 WS Blitzköpfe, 2 Softboxen, 2 Durchlichtschirme, 3 Studioblitzstative, einen Aufheller, Blitzbelichtungsmesser, Hintergrund-Befestigungsvorrichtung und ein weisser Fotokarton als Fotohintergrund. Nach den Montagearbeiten begann das Testen. Mit Hilfe einer Graukarte wurden schnell die ersten Lichteinstellungen für statische Motive gefunden.

Durch weitere Aufnahmen und Testaufbauten und Lesestoff über die Studioblitztechnik und Foodfotografie konnte ich meine fotografische Tätigkeit weiter verbessern. Inzwischen stehen für die meisten Fotomotive die Lichtaufbauten fest und können schnell und effizient umgesetzt werden. Auch die weiteren Arbeitsabläufe sind inzwischen intensiv optimiert worden, damit sie effizient abgearbeitet werden können.

Selbstportrait Fotograf mit Leica M7 von vorne
Selbstportrait Fotograf mit Leica M7

Die Fotos habe ich meist an den Wochenenden und vereinzelt auch im Urlaub produziert. So entstanden an den meisten Wochenenden 5 bis 50 neue Stockfotografien. Vereinzelt auch mal mehr und in wenigen Einzelfällen gab es keine neue Fotoproduktion. Meist dann  wenn am Wochenende davor über 50 neue Stockbilder entstanden sind. Da hatte ich dann meist noch in der zweiten Woche danach noch genung Material zum bearbeiten, verschlagworten und hochladen.

Am Anfang waren viele Arbeitsschritte recht zeitaufwändig. Mit der Zeit und Übung tut man sich aber meist leichter und viele Prozesse können schneller abgearbeitet werden. So habe ich zu Beginn für manche Bearbeitungsschritte per Photoshop pro Bild bis zu 30 Minuten benötigt. Schnell habe ich häufig wiederkehrende Bearbeitungsschritte als Aktion hinterlegt und kann diese nun in ein paar Sekunden erledigen.

Die Verschlagwortung ist für mich manchmal der schwierigste Teil der Stockfotografie. Oft habe ich zu Beginn viele Suchbegriffe aus Unwissenheit nicht berücksichtigt, da sie mir einfach nicht in den Sinn kamen. Dadurch verschenkt man Verkaufschancen, da solche Bilder unter bestimmten Suchbegriffen nicht gefunden und verkauft werden können.

Inzwischen nutze ich hier einige Tools um vorher die Häufigkeit von gesuchten Begriffen zu analysieren und wo Ergänzungsvorschlage zu wichtigen Suchbegriffen gemacht werden. Dadurch ist die Verschlagwortung sicherlich besser geworden. Dennoch glaube ich dass ich in diesem Bereich sicherlich noch Verbesserungspotential habe.

Da ich etwa 10 verschiedene Stockagenturen mit meinen Fotos versorge ist die Verschlagwortung manchmal schwierig. Manche akzeptieren Wortassoziationen nicht und würden solche Bilder ablehnen. Also muss man diese bei solch eine Bildagentur wieder entfernen, damit das Bild bessere Annahmeschancen hat. Manche Bildagentur akzeptiert keine Kollektionen mit mehreren Motiven. Andere Bildagenturen mögen keine Bildvarianten und fordern zur Abgabe von Kollektionen dieser Bildreihe auf! Mit der Zeit bekommt man aber die Anforderungen der einzelnen Bildagenturen mit und passt sich auch an um die Annahme- und Verkauschancen zu erhöhen.

Meine Fotos habe ich alle in Adobe Lightroom organisiert und in deutsch verschlagwortet. Von den Stockfotos wird immer eine virtuelle Kopie mit englischer Verschlagwortung erstellt. Wenn man sich auf einen Sprachraum konzentrieren würde, könnte man diesen Prozess einfacher halten. Da ich aber beide Sprachbereiche beliefere habe ich nun die doppelte Verwaltung.

Die Rohdateien werden dann in je einem Ordner für deutsche und englische Stockagenturen exportiert und danach an die Bildagenturen hochgeladen. Das hochladen lasse ich im Hintergrund laufen und kann parallel dazu weitere Bilder produzieren oder bearbeiten.

So entstanden in 12 Monaten über 1000 neue Fotos für Bildagenturen.
Die monatlichen Einnahmen für Bildlizenzen haben vom Januar 2012 bis Dezember 2012 in etwa verdreifacht. Aktuell liegen die monatlichen Einnahmen bei rund 300 € im Monat.

Was liegt da näher als auch 2013 weiter für Stockagenturen Fotomaterial zu produzieren?

So werde ich weiterhin neues Bildmaterial produzieren und zum Verkauf bereit stellen. Als Ziel habe ich mir 500 neue Fotos vorgenommen. Warum weniger? In den ersten Monaten habe ich oft viele Bildavarianten hochgeladen. Inzwischen wähle ich sehr kritisch aus und es bleiben von einem Motiv meist nur noch wenige oder oft sogar nur eine Variante über. Mehr Qualität, weniger Quantität will ich damit erreichen. Theoretisch sollte sich dies auch auf höhere Einnahmen im Verhältnis zur angeobtenen Verkaufsmenge auswirken? Aber dies werde ich erst nach einem weiteren Jahr richtig beurteilen können, ob dem so ist.

Da 500 Stück ein Minimalziehl sind, können es bis zum Jahresende durchaus mehr Fotos sein. Je nach Bildagentur habe ich bei dort je 700 bis 1600 Fotos zum Verkauf online. In einem Jahr möchte ich bei den meisten Bildagenturen über 2000 Fotos online haben. Bei entsprechender Qualität der Fotomotive sollte damit durchaus eine weitere Steigerung, in Einzelfällen sicher auch eine Verdoppelung, der Einnahmen realisierbar sein.

So sind bei den Einnahmen durchaus Steigerungen von den jetzigen monatlichen 300 € auf 500 € oder mehr denkbar? Wenn ich bei der ein oder anderen Bildagenturen auch noch die nächst höhere Provisionsstufe erreichen sollte, wäre dies sogar recht leicht zu schaffen.

Meine Erkenntnis aus diesem Testjahr in Sachen Stockfotografie?
Ja, man kann bei ausdauernder Produktion durchaus Geld mit der Stockfotografie verdienen!
Aber auch hier muss man am Ball bleiben und bekommt nichts geschenkt. Ideen, Fotografieren und effiziente Abläufe sind die Grundlage für eine erfolgreiche Strategie. Sehr viel an Fehlern geholfen hat mir auch die Weiterbildung durch Gespräche mit Berufsfotografen und durch Fachliteratur gebracht. Viele Fehler konnte ich vermeiden und Prozesse früh optimieren, dank des tollen Buches von Robert Kneschke „Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos“. Das Buch ist in der dritten Auflage und bereits das Standardwerk über die erfolgreiche Stockfotografie. Für alle die auch in der Stockfotografie erfolgreich sein wollen, ein absolutes Muss!

So, nun wisst Ihr was ich für dieses Jahr vorhabe.
Was sind denn eure Ziele für das Fotojahr 2013?

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