Näher ran ans Motiv für bessere Fotos?

Im letzten Fototipp gab ich die Empfehlung auf einen monochromen Hintergrund zu achten. Bei statischen Motiven ist dies sicherlich in vielen Situation realiserbar. Aber bei aktiven sich bewegenden Motiven ist dies oft nicht realisierbar. Also müssen für solche Fälle andere technische Lösungen her. Eine davon habe ich bereits in der Überschrift zu diesem Artikel genannt. Ganz einfach näher ran an das Motiv. Durch einen engeren Bildausschnitt können ebenfalls automatisch störende Bildelemente ausgeblendet werden!

Hier gibt es zwei Möglichkeiten!

Besteht die Möglichkeit, dass man sich dem Motiv nähern kann?
Hier können Makroobjektive oder Telebrennweiten eine Verbesserung bringen. So wie bei dem folgenden Foto.

Heidelibelle
Heidelibelle

Die Heidelibelle wurde mit einem 5,6/400 mm Teleobjektiv und einem Zwischenring für den Nahbereich fotografiert. Was ist passiert? Durch die Telebrennweite und den Nahbereich und die fast offen Blende wurde der Hintergrund freigestellt.

Freigestellt bedeutet das man durch eine lange Brennweite und eine weit geöffnete Blende den Hintergrund in den Unschärfebereich stellt. So werden Hintergrunddetails durch die Unschärfe aufgelöst und sozusagen das Motiv freigestellt. Wie weit dies möglich ist kann man sehr schlecht pauschalieren. Hier ein paar Faustregeln mit denen man die Möglichkeiten grob einschätzen kann:

  • Je höher die Brennweite (= Telebereich) desto leichter kann man freistellen
  • Je weiter man die Blende öffnet deste besser kann man freistellen
  • Je näher man an ein Motiv herangeht desto besser kann man freistellen

Allerdings haben auch beide Methoden einige Nachteile!

  • Die Schärfentiefe wird geringer
  • höhere Verwacklungsgefahr durch die längere Brennweite oder den erhöhten Nahbereich

Wie man sieht ist es doch nicht immer so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht. Deswegen noch ein weiteres Fotomotiv das durch ein Telebrennweite und eine weit geöffnete Brennweite das Motiv vom Hintergrund freigestellt hat.

Kormoran
Kormoran

Die Aufnahme entstand mit der Brennweite 2,8/180 mm bei einer Blende von 5,6. Wie man gut sehen kann ist der Hintergrund nicht vollkommen aufgelöst. Leicht verschwommene Farben sind noch erkennbar. Für eine stärkere Auflösung wäre ein weiteres öffnen auf Blende 4 oder sogar 2,8 notwendig gewesen. Allerdings wäre es dann wahrscheinlich nicht möglich gewesen, dass der Kopf  nicht vollständig im Schärfebereich liegen würde. Oder mit einer 300er oder 400er Brennweite hätte man auch eine bessere Freistellung erreichen können. Wie man sieht ist dies nicht immer so einfach wie man denkt.

Fazit:
Mit Makroobjektiven kommt man näher ans Motiv und kann so bei Telebrennweiten das Motiv vom Hintergrund freistellen. Dies ist besonders bei Motiven geeignet an die man sich nähern kann.
Mit Teleobjektiven und einer weit geöffneter Blende kann man ein Motiv ebenfalls vom Hintergrund freistellen. Dies eignet sich besonders für Motive an die man sich weiter nähern kann. Sportmotive, Tiere etc.
Und in manchen Situationen eignen sich auch beide Lösungswege. So entstand auch das obere Libellenfoto mit einer 400er Telebrennweite und einem Zwischenring zur Erzielung einer Nahaufnahme.

6 Comments

  1. engelchen 2. März 2010
  2. Pingback: Spinnennetz | Blog über Fotografie 7. März 2010
  3. ich322 14. April 2010
  4. smailies 21. April 2010
  5. Bernd 22. April 2010
  6. redscorpion012 4. September 2010
  7. Bernd 5. September 2010

Leave a Reply