Mit Unterbelichtung ein besseres Foto?

Warum sollte man ein Fotomotiv absichtlch unterbelichten?

Bereits im Artikel über den Belichtungsmesser habe ich aufgezeigt, wie diese funktionieren. Da die meisten von einem Grauwert mit 18% ausgehen, kann es bei manchen Motiven und Messmethoden  zu Fehlbelichtungen kommen. So ist dies bei einer mittenbetonten Integralmessung sehr leicht bei monochromen Motiven möglich. Je nach Farbe oder Helligkeit, kann das Ergebnis stark von der Realtität abweichen. Aber am besten lasse ich einfach ein Foto für sich sprechen. Zu erst zeige ich euch das Motiv wie es der Belichtungsmesser darstellen würde.

Wolken normal belichtet
Wolken normal belichtet

Auf dem ersten Blick sieht der Wolkenhimmel ganz gut aus. In Wirklichkeit ist er aber viel dunkler gewesen. Was ist passiert? Der Belichtungsmesser hat die dunklen Wolken mit einem Grauwert von 18% gleichgesetzt und genauso belichtet! Was kann man dagegen tun? Richtig, unterbelichten! Mit zwei Belichtungsstufen knapper belichtet sieht dann das Foto wie folgt aus:

Wolken unterbelichtet
Wolken unterbelichtet

Und nun sieht der Wolkenhimmel wie in Natura aus! Ein düsterer Gewitterhimmel wie ich ihn erblickt habe, ist auf dem Foto festgehalten. Dasselbe hatte ich bei der Federlibelle, welche ich in der Morgendämmerung aufgenommen habe. Der Hintergrund war viel zu dunkel. Mit einer normalen Belichtung hätte der dunkle Hintergrund das gesamte Bild automatisch aufgehellt. Die Details von der Libelle wären zum Großteil überbelichtet. Es wäre von dem Insekt weniger erkennbar.

Gemeine Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Gemeine Federlibelle (Platycnemis pennipes)

In solchen Fällen gibt es mehrere Lösungsansätze. Entweder man macht eine Spotmessung an einer Stelle die einem Grauwert von 18% entspricht. In diesem Fall habe ich eine Stelle an der Libelle für die Belichtungsmessung genommen und diesen Wert manuel an derKamera übertragen.

Wer mit einem Handbelichtungsmesser arbeitet, der mit Lichtmessung arbeitet, kann dies über diesen Weg lösen. Bessere Handbelichtungsmesser haben einen weißen Diffuser der das Licht gleichmäßig streut. Der Belichtungsmesser wird mit dem Diffuser zu Lichtquelle anvisiert. Danach liest man die Belichtungswerte ab und überträgt diese auf die Kamera. Der Vorteil der Lichtmessung liegt auf der Hand. Es wird nur das tatsächliche Licht gemessen. Verfälschungen durch Farben und Kontraste sind ausgeschloßen.

Wie kann ich bewußt ein Foto unterbelichten?

  • korrekte Belichtungsmessung durch bewußte Spotmessung
  • Belichtungskorrektur mit Minus 1 oder mehrere Lichtstufen
  • Über die manuele Belichtungs- und Blendeneinstellung
  • Belichtungsmessung durch Lichtmessung mit Handbelichtungsmesser

Tipp

Manche Motive wirken aber auch durch bewusste Unterbelichtung dramatischer oder intensiver. Farben können dadurch intensiver wirken. Manche Motive wirken dadurch dramatischer. Bei einem langweiligen Wolkenhimmel, kann eine Unterbelichtung mehr Dramatik simulieren. Bei manchen Farben wird deren Charakter verstärkt.

Einfach von einem Motiv eine Belichtungsreihe machen. Gute Kameras bieten hier eine sogenannte Bracketing-Funktion an. Mit ihr kann man eine Belichtungsreihe automatisch realisieren. Später wählt man einfach das Bild aus, welches am besten gefällt.

4 Comments

  1. Knuffelpack 5. September 2010
  2. Pingback: Colina-Fotoblog * » Rügen - Teil 2 17. September 2010
  3. Sandra 4. Oktober 2011
  4. Pingback: Rügen – Teil 2 – Kreative Strukturen 16. August 2013
  5. th 23. November 2014
  6. Bernd 24. November 2014

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