Der Umgang mit Menschen in der Fotografie?

Im Juni hatte ich meine erste Blog-Parade mit dem Thema „Mein schönstes Urlaubsfoto“ gestartet. Im Juli ist diese mit einigen Beiträgen beendet worden. Ein kleiner Überblick über verschiedene Urlaubsansichten ergaben sich dadurch für die Leser. Inzwischen reifte der Gedanke mal selber bei einer Blog-Parade eines anderen Blog teilzunehmen. Allerdings fand ich kurzfristig keinen Blog der ein Thema zur Fotografie anbot.

Vor ein paar Tagen erhielt ich dann über meinen Feedleser von Blog-Parade.de die Info, dass Farbwolke.de eine neue Blog-Parade startet. Da war ich doch gleich begeistert, da es um ein Fotothema gehen soll! Das Thema ist „Der Umgang mit Menschen in der Fotografie“.

Auf den ersten Blick war allerdings die erste Euphorie schnell verflogen. Meine fotografischen Schwerpunkte sind nun mal die Landschaftsfotografie, Tierfotografie und Reisefotografie. Aber Menschen? Mmh? Aber nach ein paar Tagen Nachdenken stellte ich doch fest, dass ich zu diesem Thema einiges an Wissen beitragen könnte.

Schließlich habe ich fast zwei Jahre als Filialleiter in einem Fotogeschäft auch im Fotostudio ausgeholfen. Damals, Ende der 80er Jahre, wurden Passbilder noch auf Polaroidfilm fotografiert. Und zu helle Stellen auf der Haut durch die Blitzanlage, hat man mit teuren Retuschepuder optimiert. Sozusagen handgemacht. Ausschuß durch geschloßene Augen und Blinzeln oder weniger geistreiche Blicke kamen häufig vor. Diesen Ausschuß konnte man aber im Original zur Gutschrift an Polaroid zurücksenden!

Damals habe ich gelernt, dass das Fotografieren von Menschen nicht immer einfach ist. Bei manchen Menschen würde ich sogar behaupten dass das Fotografieren sogar spürbar erschwert wird.

Aber das Fotografieren von Menschen kann auch sehr viel Spaß machen.

Bäh
Bäh

Für mich war es sehr erstaunlich wie unterschiedlich gut oder weniger gut sich Kinder, Frauen und Männer fotografieren lassen.

Kinder
Lassen sich bis zu einem gewissen Alter meist am leichtetsten fotografieren. Durch ihre Unbekümmertheit erzielt man relativ oft natürlich wirkende Fotos. Durch auflockernde Späße oder Spiele sind Kinder relativ schnell offen und geben sich auch beim fotografieren sehr natürlich.

Frauen
Setzen meist wesentlich schneller fotogene Posen um als viele Männer.

Männer
Bei jüngeren Herren war zum Teil eine ähnlich schnelle Umsetzung von fotogenen Posen üblich wie bei den Frauen. Bei einigen Herren der älteren Generation gab es allerdings einige die einen Stock verschluckt hatten. Extreme Härtefälle waren ein paar wenige Herren die einen total versteinerten Geschichtsausdruck hatten. Selbst lachen brachte kein Zucken in die Geschichtswinkel! Aber das waren zum Glück wenige Einzelfälle.

Sportfotografie

Sehr gute Erfahrungen habe ich beim fotografieren in der Sportfotografie gemacht. Der Sportler ist in seiner Aktion immer so stark auf seine Handlung konzentriert, dass er Fotografen gar nicht bemerkt. Wenn man die Sportart mit ihren Bewegungsabläufen gut kennt, sind so gute bis sehr gute Momentaufnahmen möglich.

Freistoss
Freistoss

Familienfotos

Fotos die ich eigentlich weniger mag. Trotzdem werde ich immer wieder einmal dazu genötigt zu besonderen Anlässen in der Familie zu fotografieren. Hier sind hin und wieder durchaus spontane Schnappschüsse möglich. Da man sich bereits kennt, ist die Stimmung meist sehr locker und offen, was natürlich das Fotografieren sehr erleichtert.

Portraitfotos

Habe ich in meinen jungen Jahren zwei- oder dreimal im Studio oder unter Studio-ähnlichen Bedingungen gemacht. In allen Fällen waren es Bekannte oder Freunde die ein Foto von sich wollten. Da man sich bereits kannte war auch hier die Stimmung zwischen Fotograf und Model bereits sehr aufgeschloßen. Das Ergebnis waren gute bis sehr gute Fotos. Da ich kein eigenes Fotostudio habe, ist dieses Fotothema in den letzten 10 Jahren komplett eingeschlafen. Die Priorität habe ich in dieser Zeit auf andere Fotothemen gelegt.

Hochzeitsfotos

Zweimal habe ich bei Anfragen zugestimmt. In beiden Fällen waren es sehr gute Bekannte und Freunde. Entsprechend gut waren auch die Ergebnisse. Beide Brautpaare waren mit den abgelieferten Fotos sehr zufrieden.

Resumee

Wenn man die zu fotografierenden Personen bereits gut kennt, ist das Fotografieren ein Selbstläufer. Aber auch hier ist es wichtig, dass man vorher gemeinsam die Motivideen bespricht. Am schönsten finde ich meist spontane Einfälle, die manchmal auch während eines Shootings entstehen können und oft auch spontan und natürlich wirken.

Kennt man das Model noch nicht, ist eine längere Aufwärmphase notwendig um ein gemeinsames Vertrauen aufzubauen. Je nach praktischer Erfahrung beim Model und beim Fotografen kann dies unterschiedlich lange sein. Wesentliche Details über ein Shooting sollte man in jedem Fall im Vorfeld gemeinsam abstimmen. So unterbindet man mögliche Missverständnisse auf beiden Seiten.

Sehr gute Tipps im Umgang mit neuen Models findet man übrigens auch im Buch von Robert Kneschke über Geld verdienen mit eigenen Fotos. Diese Shooting-Tipps kann man sehr vielseitig anwenden und vermindern Fehlschläge und Missverständnisse.

2 Comments

  1. Knuffelpack 29. August 2010
  2. Bernd 29. August 2010

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