Den Bericht über das 4. Quartal 2016 lasse ich ausfallen. Auch in Zukunft wird es keine Quartalsberichte mehr geben. Warum? Weil ich viel lieber öfter fotografieren möchte. Das geht nur, wenn ich das Bloggen weiter reduziere. Den Jahresreport wird es weiterhin geben.
Derzeit bin ich in der Fotografie sehr produktiv. Zum einen sprudeln mir permanent neue Fotoideen durch den Kopf. Viele davon warten noch auf ihre Umsetzung. Zum anderen bringen neue Fotos bei den Bildagenturen vermutlich auch mehr Umsätze bei den Bildhonoraren? Diese Motivation möchte und werde ich nicht durch zeitfressendes Bloggen bremsen. Zuerst werde ich über meine Entwicklungen bei den einzelnen Bildagenturen berichten.
Fotolia
419 neue Fotos gingen 2016 bei Fotolia online. 12 weniger als im Vorjahr. 500 neue Fotos waren das Jahresziel. Dieses wurde eindeutig verfehlt. 3270 Fotos befinden sich nun im Portfolio.
Schauen wir mal den durchsnittlichen Verkaufspreis an:
- 2011 = 1,03€
- 2012 = 1,13€
- 2013 = 0,89€
- 2014 = 1,07€
- 2015 = 1,09€
- 2016 = 1,14€
je verkaufter Datei. Erstaunlich! Obwohl die Umsätze rückläufig waren, stieg der Durchschnittspreis für eine verkaufte Bilddatei. Das beste Ergebnis seit ich bei Fotolia bin. Dabei habe ich bei Fotolia keine höhere Provisionsstufe erreicht. Vermutlich wirkt sich hier der Einstieg von Adobe aus? Dort werden die meisten Bilder etwas höher verkauft bzw. honoriert. Das hat natürlich auch Einfluß auf den Durchschnittspreis.
Mit der Entwicklung bei Fotolia bin ich allerdings nicht zufrieden. Mit knapp 1500 € waren es rund 300 € weniger als im Vorjahr. Das zweite rückläufige Jahr, trotz weiter steigendem Portfolio. Das umsatzschwächste Jahr in den letzten 4 Jahren.

Von den neuen Bildern 2016 hat sich das Werkzeug-Motiv am häufigsten verkauft.
Shutterstock
Ganz anders als bei Fotolia war die Umsatzentwicklung bei Shutterstock! Mit über 2600 $ war es für mich das beste Shutterstock-Jahr! Erfreulich ist zudem der schwache Euro und damit ein sehr guter Wechselkurs. Ca. 350 $ mehr als im Vorjahr. Dabei gingen bei Shutterstock nur 339 neue Bilddateien online. Das sind nun 3035 Fotos die zum Verkauf stehen. Sicherlich war das Erreichen der nächsten Honorarstufe ein Grund für die Umsatzsteigerung.

Der Champagner-Korken hat sich von den 2016er Motiven bei Shutterstock bisher am häufigsten verkauft.
iStock
Mit 692 $ Jahresumsatz war es das drittbeste Ergebnis. Allerdings über 200 $ weniger als im Vorjahr. Nachdem eine weitere Reduktion der Fotografenhonorare angekündigt wurde, ist hier mit weiteren rückläufigen Umsätzen zu rechnen.
Dreamstime
Rund 149 $ sind gute 40% weniger Umsatz als im Vorjahr. Das Konzept von Dreamstime ist, daß Dateien teurer verkauft werden, je öfter sie verkauft worden sind. Bei mir funktioniert das scheinbar nicht? Zumindest viel zu selten.
123RF
Obwohl es bei 123RF mit 149 $ rund 40 $ weniger als im Vorjahr gab, hat diese Bildagentur 2016 mehr Umsatz erzielt als Alamy. Beide Bildagenturen haben die Plätze getauscht. Dennoch ist das Umsatzvolumen recht mager. Neue Fotos gingen 2016 nicht online.
Alamy
Mit 71 $ konnte ich dort nur 1/3 an Umsatz vom Vorjahr realisieren. 574 neue Fotos gingen online. Es wurden mehr Bildlizenzen verkauft, diese wurden allerdings nicht so hoch vergütet.
Bigstockphoto
Mit 33 $ waren es rund 5 $ weniger als im Vorjahr. Neue Fotos gingen nicht online. Hier lohnt sich der Aufwand einfach nicht mehr.
Deutsche Bildagenturen:
Panthermedia
Mit 119 € gabe es bei Panthermedia ca. 20% höhere Einnahmen aus Bildhonoraren. Bei dem niedrigen Jahresniveau möchte ich allerdings keinen allgemeinen positiven Trend davon ableiten. Das dürfte mehr in die Kategorie Zufall oder Glück fallen? Dennoch freut man sich über steigende Einnahmen.
Shotshop
Bei Shotshop waren es mit 52 € gute 20 € weniger als im Vorjahr. Lohnt sich da das Hochladen noch?
Zoonar
Bei Zoonar kamen 23 € zusammen. Das waren nur 40% des Vorjahresumsatzes. Obwohl ich dort einige weitere Bildagenturen beliefere, waren die Einnahmen sehr bescheiden.
Pitopia
22 € bei Pitopia waren rund 10 € weniger als im Vorjahr. Schade, mir gefällt diese Bildagentur sehr gut. Es ist eine der wenigen die auch sinnvolle Tools für die Fotografen anbietet. Außerdem erfährt man hier, wer die Bilder gekauft hat.
Resumee:
Jedes Jahr wird es deutlicher. Der Löwenanteil an den Umsätzen konzentriert sich meist auf 3-4 Bildagenturen. Bei den anderen fallen meist geringere Umsätze an. Allerdings gleichen manch einzelner hoher Verkauf bei den Umsatzschwächeren Agenturen oft Schwächen bei den Großen Bildagenturen aus. So gesehen möchte ich nicht ganz auf die kleineren Microstockagenturen verzichten. Kleinvieh macht auch hier Mist. Über das Jahr kommen so ein paar 100 € zusammen.
In den letzten beiden Jahren habe ich zwischen 400 – 500 neue Foto produziert. Scheinbar ist das viel zu wenig, um mit großen Anbieter halbwegs Schritt zu halten. Deswegen plane ich für 2017 mindestens 750 neue Fotos und Grafiken zu produzieren. Optimal wären über 1000 Stück. Als Minimalziel werden es aber 750 Stück sein. Im Januar waren es schon über 100 neue Fotos. Das werde ich allerdings nicht jeden Monat realisieren können. Schließlich fotografiere ich ja zu 100% in meiner Freizeit.
Meine fotografischen Schwerpunkte werden weiterhin Food, Stilllife und Landschaften sein. Themen und Darstellungsformen gibt es in allen 3 Bereichen noch jede Menge. Zur Umsetzung stehen noch einige Ergänzungen für das Fotostudio an. Verschiedene Plexiglasscheiben, Strip-Lichtboxen für die Studio-Blitzgeräte und weiteres Zubehör für das Studio und die Kamera.
Seit Anfang Januar fotografiere ich mit einer Fujifilm X T2. Bei vielen Fotothemen hat diese Kamera meine Nikon D610 bereits abgelöst! Allerdings gibt es noch einige technische Dinge, wo ich mit der Nikon derzeit besser zurecht komme. Wobei das wohl eine Frage der Umstellung ist. Bei der Fuji muß man bestimmte Fotoaufgaben anders angehen. Hier habe ich bereits vieles dazu gelernt. Der Lernprozess ist allerdings noch nicht vollständig vollzogen. Für manche Fotoaufgaben bin ich noch in der Übungsphase. Noch gelingt mir nicht immer das gewünschte Ergebnis. Auf der anderen Seiten gibt es einige Features an der Fuji, welche mir die Nikon nicht bot. Ob ich zukünftig mit zwei Kamerasystemen arbeite oder nur noch mit der Fuji ist noch offen.
Die letzten beiden Microstockjahre waren für mich ernüchternd. Leider gab es keine Steigerungen im gesamten. 2017 soll sich das ändern. Viel mehr neue Fotos sollen realisiert werden. Ob es die passenden Motive für die Bildkäufer sein werden, wird man sehen.
Wie war euer Microstock-Jahr 2016?
Ich habe erst angefangen, 0.50€ bei shutterstock ? 2 € bei fotolia aber immerhin in den ersten Wochen gleich mal Bilder verkauft, als Anfänger…
Gruss Silke
Super interessanter Artikel! Vielen Dank für die transparente Offenlegung der Zahlen. Finde sowas immer mega spannend. Hatte seit längerem mal angedacht bei iStock und 123RF ein paar Bilder zu listen. Aber wenn ich mir das so anschaue was du leistest, sprich 500 Bilder pro Jahr produzierst, so wird das bei meinem Output kaum Sinn machen. Denkst du man könnte das soweit hochskalieren, dass man das Hauptberuflich machen kann?… Naja wie dem auch seih, wünsche Dir viel Erfolg und drücke Dir die Daumen für 2017!
@ Silke – Gratulation! Weiterhin viel Erfolg!
@ Chroma – 500 Bilder im Jahr sind relativ wenig 😉
Hallo Bernd,
danke, für den detaillierten Einblick. Du schreibst im Kommentar 500 Bilder im Jahr produzieren sind wenig. Meinst Du damit das Einstellen? Und wenn ja, das Einstellen bei einem oder allen Portalen? Ist ja auch nicht gerade schnell gemacht, ein Bild zu kategorisieren und mit Schlagwörtern zu vertaggen.
Viele Grüße aus dem Norden
André
Hallo Andre,
nein, ich meine überhaupt 500 neue qualitativ verkaufsfähige Stockfotos zu planen und zu realisieren. Da sind für mich 500 Stück wenig. Wobei es schwer ist Nebenberuflich auf 1000 neue gute und verkaufsfähige Fotos im Jahr zu kommen. Wenn man manche Motive variiert mag das gehen. Wenn man aber unterschiedliche Motive machen möchte ist der Zeitaufwand von der Planung, Organisation bis zur Umsetzung oft recht hoch. Selbst bei Stillife-Motiven werden oft Utensilien benötigt die erst beschafft werden müßen. Die Beschaffung von alt wirkenden Holzplatten aus Eiche, als Unter- und Hintergrund für Foodmotive hat bei mir über 2 Jahre gedauert, bis ich alt und verwittert aussehnde Bretter gefunden habe.
Ich gebe dir aber Recht, daß das Hochladen und Verschlagworten ebenfalls sehr zeitaufwändig ist. Bei mir benötigt das leider viel mehr Zeit als das Fotografieren. Obwohl ich viele Prozesse bereits stark minimiert und optimiert habe.
LG
Bernd
Bin gerade mal wieder über den Artikel gestolpert und muss sagen dass sich auch in der Stockfotografie einiges getan hat im letzen Jahr.
Viele Websites bieten kommerziell nutzbare Bilder umsonst an. Die Qualität der Bilder war auf solchen Seiten vor einigen Jahren wirklich unbrauchbar, aber mittlerweile gibt es dort echt gutes Material welches unter CC0 angeboten wird. Ich schätze das dieser Trend in 2018 noch stark zunehmen wird.
Liebe Grüße
Ich verfolge Deine Seite schon länger und finde sie sehr informativ. Da ich über die letzten Jahre viele Bilder gemacht habe, auch entwickelt habe ich mich nun auch entschlossen diese einmal über eine Bild Agentur oder Fotolia anzubieten. Nur für die Festplatte sind sie doch einfach zu schade. Wie ist es sinnvoller Bilder hoch zu laden, direkt über Adobe Stock oder lieber über die Homepage von Fotoila und wo kann man Infos`s finden wie man das Steuerformular W-8BEN ausfüllt. Gerade auch wenn im Englischen nicht 100% fit ist….. Ich Danke Dir.
Hallo Gunar,
zum Steuerformular findest du im Blog von Robert weitere Infos zum ausfüllen:
https://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2017/01/04/steuerformulare-bei-bildagenturen-neu-ausfuellen/
Ich lade derzeit meine Bilder bei Adobe hoch. Aber ist das ist auch stark vom persönlichen Workflow abhängig. Da ich mit Lightroom meine Bilder verwalten, werden dort die Suchwörter leider nicht in gewünschter, sondern alphabetischer Reihenfolge sortiert. Bei Adobe kann man diese per Drag and Drop schneller wunschgemäß sortieren als bei Fotolia, wo man die Wörter markieren und Pfeilen in die gewünschte Richtung nach oben oder unten schieben muß. Wenn man seine Bilder nach wichtigsten Suchwörtern sortiert hat, spielt es kaum eine Rolle ob Adobe oder Fotolia. Bei Fotolia wird seit der Adobe-Übernahme kaum noch etwas weiterentwickelt. Adobe bringt immer wieder neue Verbesserungen auch beim hochladen der Bilder. Insgesamt erscheint mir dort das ganze effizienter. Ist aber nur mein persönlicher und rein subjektiver Eindruck 😉
LG
Bernd
Hallo Bernd,
ganz herzlichen Dank das Du Dir die Zeit genommen hast und so ausführlich auf meine Fragen eingegangen bist. Das Hobby der Fotografie habe ich schon viele, viele Jahre von daher ist meine Festplatte gut gefüllt mit Fotos und Motiven. Mir war es, wie schon gesagt dann einfach zu schade die Bilder nur „herum“ liegen zu lassen. Das mit dem Steuerformular habe ich Dank Deinem Link hier gut ausfüllen können, dass hat gepaßt. Angemeldet habe ich mich nun bei Photocase und bei Shutterstock. Bei Shutterstock wußte ich erst nicht so wie man die Bilder einreicht für die Kontrolle. Habe am Anfang nur ein Bild eingereicht und das haben Sie dann auch gleich genommen. Nun kann ich dort beliebig hoch laden. Mal sehen wie sich die Bilder verkaufen. Bei Photocase bin ich auch positiv überrascht, bisher haben die nahezu 50% meiner Bilder angenommen. Nun lasse ich mich mal überraschen ob die Bilder auch verkauft werden.
Ich ziehe es in Erwägung mich auch noch bei einer weiteren Agentur anzumelden, Adobe macht da wohl den meisten Sinn, oder was meinst Du? Ich freu mich aber schon mal das meine Bilder angenommen werden und anklang finden. Das ist ein schönes Feedback das man beim fotografieren doch manches richtig gemacht hat. Ich freue mich Deinen Blog auch in Zukunft verfolgen zu können…. LG Gunar…..
Wenn man Yuris MPM Formel nimmt und deine Portfolio Größe (damals um die 3000 Bilder).
Nach Yuri müßtest du um die 800 Bilder jährlich produzieren um deinen Umsatz zu halten. Wobei so Berechnungen immer relativ sind. Aber mit 500 Bildern jährlich könnte es schwer sein den Umsatz zu halten. Daher ist deine Entscheidung mehr fotografieren weniger bloggen sicher richtig. Wobei ich es aber schade finde. Es gibt immer weniger Fotografen die ihre Umsatzzahlen teilen.
Hallo Max,
wenn jemand das bloggen gut bezahlen würde, wäre das kein Thema. Damit kann zumindest ich nicht, nicht die Einnahmen als mit Stockfotos realisieren. Und in meiner Freizeit kann ich nur eines von beiden gut umsetzen. Das ist derzeit die Fotografie.
Im letzten Jahr habe ich 1212 neue Stockfotos produziert. Allerdings dauert es je nach Bildagentur unterschiedlich lange bis die verschlagworten, hochgeladen und akzeptiert worden sind. Deswegen lagen 2017 die angenommenen Fotos bei 500 – 800 Bildern, je nach Bildagentur. Die Umsätze haben sich dadurch stabilisiert. 2018 steigen sie sogar wieder. Aber über 2017 werde ich in den nächsten 1-3 Monaten noch hier im Blog berichten.
LG
Bernd