Sommer, Hitze und Urlaub! Super oder nicht? Und was machen wir? Eine Fotowanderung vom Stuttgarter Westen in den Süden. Obwohl wir bereits um 9 Uhr von der S-Bahn-Haltestelle Feuersee los sind, war es dennoch sehr schweißtreibend. Bei der Wanderung geht es mehrere Male einen Berg hoch. Stuttgart liegt in einem Talkessel. Da geht es an vielen Stellen bergauf.
Die Wanderung werden wir dennoch wiederholen. Dann allerdings im Frühjahr oder Herbst. Wenn die Temperaturen angenehmer zum wandern sind. Das erste Wanderziel war die Karlshöhe. Etwa 15 bis 20 Minuten von der S-Bahn-Haltestelle Feuersee entfernt. Eigentlich hieß der Hügel mal Reinsburghügel. Seit 1889 wurde der Hügel in Karlshöhe umbenannt, nachdem vom Verschönerungsverein 1864 auf dem Berg zum Andenken an König Karl I eine Linde gepflanzt wurde. Diese wurde Karlslinde getauft. Und 1889 bekam der Hügel den Namen Karlshöhe.
1961 fand dort die Bundesgartenschau statt. Damals wurden Zugänge vom Osten, Norden und Westen der Stadt geschaffen. An Parkrand gibt es übrigens auch einen Weinberg! Stuttgart ist die einzige Landeshauptstadt mit Weinbergen in der Stadt.
Wenn man vom Süden über den Haupteingang aufsteigt hat man bereits ab halber Höhe einen sehr schönen Blick auf die Stadt und den Fernsehturm.
Einige alte Bäume säumen den Weg und spenden Schatten im Sommer.
Blick auf den Süden von Stuttgart.
Auf der Höhe befindet sich ein Biergarten mit großartigem Blick auf Stuttgart. Mehrere Wege führen durch waldiges Gelände auf den Hügel. Auf der anderen Seite sind die Bäume so hoch, daß man keinen Ausblick auf den Stuttgarter Westen hat.
Nach einer Rundwanderung ging es wieder zurück zum Südeingang. Von dort liefen wir weiter in Richtung Stuttgarter Süden. Am Fangelsbachfriedhof entlang zur Cottastraße.
Mich interessierte das Haus 63 in der Cottastraße.
Ein sehr schönes altes Haus. Meine Großeltern mütterlicher seits haben dort früher im ersten Stock gewohnt. In den erten 5 Lebensjahren bin ich dort aufgewachsen. Die Haustür sieht immer noch aus wie vor 50 Jahren! Selbst der Gehweg scheint noch immer aus den gleichen Steinplatten wie in meiner Kindheit zu bestehen. Die Holzfensterläden sind von modernen Rollos abgelöst worden. Schade, das passt irgendwie nicht zum Stil des Hauses.
Von dort sind wir weiter zu Fuß zum Weißenburgpark gehechelt. Ja, da geht es immer noch den Berg hinauf.
Als Kinder waren wir dort oft spielen. Ein Loch in der Fußsohle habe ich mir mit 7 Jahren dort an einer Linde geholt. Beim Abstieg bin ich in einen abgebrochenen Ast oder Stamm getreten. Der war so spitz, daß ich eine 2 cm tiefe Fleischwunde in der Fußsohle hatte.
Aber die Ärzte im nahen Bethesda-Krankenhaus haben die Wunde vernäht und ich konnte nach einer Woche mit den Eltern doch noch nach Italien in Urlaub fahren.
Seltsam emfpand ich die vielen Müllberge in den Stuttgarter Parkanlagen. Das ganze sieht mir eher nach Hausmüll aus. Ein Karton einer Tiefkühlpizza hat in dem Mülleimer nichts zu suchen. An den Aussichtspunkten standen jede Menge leerer Bierflaschen herum.
Sorry, das gab es früher nicht. Ups, ist es schon soweit?
Wenn man im Weißenburgpark weiter in die Höhe steigt, trifft man auf das alte Teehaus.
Das Teehaus wurde 1913 im Jugendstill fertig gestellt.
Im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel mit Gartenwirtschaft.
Auf der Aussichtsplattform hat man einen großartigen Blick über Stuttgart.
Einige ältere Bäume spenden auch im Sommer etwas Schatten.
Blick vom Weißenburgpark. Rechts oben der grüne Fleck ist die Karlshöhe.
Im Biergarten gibt es ein paar Teiche mit Springbrunnen und teilweise Seerosen. Früher schwammen darin auch Goldfische.
Vor dem Abstieg gönnten wir uns noch einen Cappuccino und ein kühles Mineralwasser.
Unten an der Stadtbahn-Haltestelle Bopser fuhren wir in Richtung Hauptbahnhof. Umsteigen auf die S-Bahn zur Heimfahrt. Die Wanderung hat mit ein paar kleinen Pausen und Fotostopps 2 1/2 Stunden gedauert. Im Sommer wird diese Tour aber schnell zur Tortour.
Nur die Karlshöhe oder der Weißenburgpark einzeln sind als Sommerziel Ok. Beide zusammen können im Sommer recht mühsam werden. Wenn man die ganze Wanderung machen möchte, ist das Frühjahr oder der Herbst die bessere und angenehmere Jahreszeit. Was mich immer wieder erstaunt, wie wenige Stuttgarter und um Stuttgart lebende die beiden Ausflugsziele kennen!