Wozu ein Praxistest über eine veraltete Nikon D300? Ich mag die Kamera. Die Kamera wurde von Nikon am 23.08.2007 vorgestellt. Sieben Jahre sind im digitalen Zeitalter eine große Zeitspanne. Da hat sich auch einiges an der Elektronik verändert. Es ist eine digitale Spiegelreflexkamera.
Inzwischen habe ich eine D7000 und D610 und dennoch fotografiere ich noch gerne mit der D300. Die aktuellen Nikon-Kameras können zwar mehr Pixel auflösen. Aber die D300 war und ist für mich immer noch eine sehr zuverlässige Nikon. Eine höhere Auflösung ist auch in der Praxis meist selten erforderlich.

So gesehen ist die D300 für mich und meine praktische Arbeit meist noch vollkommen ausreichend. Auch als Zweitkamera kommt sie in der Praxis öfter zum Einsatz als die D7000. Ich bin zwar kein Technik-Freak. Dennoch fange ich mit den wesentlichen technischen Features an.
Technische Daten Nikon D300
- CMOS-Bildsensor im DX-Format mit 12,3 Mio Pixel. 4288 x 2848 Pixel
- Serienaufnahmen mit bis zu 6 Bildern die Sekunde.
- Crop-Faktor x1,5
- Reinigungssystem für den Bildsensor
- Autofocus mit 51 Messfeldern
- 200 – 3200 ISO oder mit Sonderfunktion 100 – 6400 ISO
- 3″ VGA-Display
- Live-View
- Leichtes robustes Gehäuse aus Magnesium Legierung
- Pentaprismensucher mit 100% Sucherbild
- Einblendbare Gitternetzlinien
- Intervallaufnahmen bis zu 999 Fotos einstellbar
- Geotagging über GPS mit Zubehör GP-1
- 1 CF Speicherkarte
- Gewicht 825 g ohne Akku
Technische Daten lesen sich für mich immer sehr trocken. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass technische Daten nicht immer 1:1 vergleichbar sind. Nur in der Praxis zeigt sich ob eine Technik das hält, was das Datenblatt verspricht. So auch bei der D300.
Das Gehäuse ist sehr robust verarbeitet. Das Gewicht ist für solch eine Kamera Ok. Damals waren Compact-Flash Karten für mich wichtig, da es diese beim Kauf mit größerem Speicher gab. Inzwischen hat sich dies geändert bzw. es gibt auch SD-Karten mit hohem Speichervolumen.

Wenn ich nicht beruflich manchmal höhere Auflösungen benötigen würde, wäre die Kamera immer noch für die meisten Fotomotive ausreichend. Die 6 Bilder in der Sekunde habe ich bei meinen meist statischen Motiven nie benötigt.
Der Crop-Faktor war mir manchmal bei Teleaufnahmen von Tieren sehr hilfreich. Ist fast wie ein Telekonverter. Aber von den Bildeigenschaften doch nicht wirklich, da man weniger gut freistellen kann als mit einer Vollformat-Kamera. Dennoch gelingen Tierfotos damit leichter als mit Vollformat. Auch bei Sportfotos bei guten Lichtverhältnis hat diese Kombination ihre Vorteile.
Das Reinigungssystem funktioniert ganz gut. Nicht 100%ig. Nach 3 Jahren hat sich das ein oder andere Staubkorn festgesetzt und lässt sich auch durch die Rüttelmechanik am Tiefpass-Filter nicht lösen. Mit Stapelbearbeitung in Lightroom kann man die Sensorflecken aber leicht entfernen. Eine fachgerechte Reinigung durch Nikon wäre sicherlich auch eine Möglichkeit.
Vorteile Nikon D300
- robuste und zuverlässige Digitalkamera
- Umfangreiches Objektiv- und Zubehörprogramm von Nikon und Fremdherstellern
- 100% Sucherbild
- Gitternetzlinien können eingeblendet werden
- Schnelle Bildfolge von 6 Bildern je Sekunde
- Reinigung des Bildsensors
Nachteile Nikon D300
- Keine Video-Aufnahmefunktion
- Für die heutige Zeit geringe Auflösung
- Höheres Bildrauschen im Vergleich zu Vollformat-Kameras
- Kein schwenkbares Display
- Intervallfunktion nur bis maximal 999 Fotos möglich
- Umständliche Live-View Anwendung
Fazit Nikon D300
Wegen der fehlenden Video-Funktion habe ich mir später eine Nikon D7000 gekauft. Inzwischen hat sich die Videofunktion erledigt. Dazu fehlt mir die Zeit um auch noch Video filmen zu können 😉 Ich konzentriere mich nun zu 100% auf die Fotografie und versuche diese möglichst sehr gut umzusetzen.
Die höhere Auflösung der D7000 habe ich einige Jahre genutzt. Die D300 kam dennoch oft zum Einsatz, da sie einige Funktionen in der Praxis besser als die hochauflösende D7000 bewältigt! Der Fernauslöser bei der D7000 ist Schrott. Zwei Infrarot-Knipser habe ich gekauft. Orignal Nikon. Keiner hat bei mir funktioniert. Also habe ich alle Aufnahmen vom Stativ mit Spiegelvorauslösung weiterhin mit der D300 gemacht. Der Fernauslöser ist zwar umständlicher und teurer. Aber da er schon vorhanden war wurde er weiterhin genutzt. Leider hat Nikon verschiedenen Systeme zum Fernauslösen. So war der von der D300 nicht an der D7000 einsetzbar. Inzwischen gibt es bei Nikon 3 verschiedene Stecker-Systeme für die Fernauslösung.

Erstaunlicherweise ist das Bildrauschen bei der Nikon D300 besser als bei der D7000! Bei schlechteren Lichtverhältnissen, wo eine höhere ISO erfordlich war, kam die D300 auch als erste Kamera zum Einsatz. Hier geht wohl bei der D7000 das Bildrauschen zu Lasten der höheren Auflösung? Mehr Auflösung ist nicht immer besser. Aber es kommt auch darauf an was der fotografische Schwerpunkt ist.

Heute würde ich mir wohl eine Vollformat-Kamera von Nikon kaufen. Damit kann ich wesentlich mehr Motive realisieren. Die meisten davon sind gewerbliche Motive. Als Hobbyfotograf reicht aber in den meisten Fällen eine DX-Kamera mit Crop-Faktor vollkommen aus. Die Nikon D300 bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt bereits um die 300 € (Stand 10/2014). Für meinen Geschmack und die Qualität der Kamera viel zu billig!
Aber inzwischen gibt es neue Kamera-Modelle. Fast alle haben Video-Funktion und höhere Auflösungen. Für den Hausgebrauch werden diese technischen Möglichkeiten von den wenigsten Anwendern auch genutzt. Für diese wäre eine gebrauchte Nikon D300 sicherlich eine sehr gute Kamera. Ich werde meine weiterhin als Zweitkamera behalten. Ist halt eine echte Nikon, welche gut in der Hand liegt.
Hallo Bernd,
ja, ich hab sie auch, seit Jahren und habe sie vor 4 Wochen für den Verkauf vorbereitet, und da liegt sie nun, und ich kann mich einfach nicht trennen, weil sie so ist wie Du beschrieben hast,,,,,,ein treuer Begleiter in (fast)allen Lagen mit schneller Bildfolge und guter Bildqualität bei mäßigen Lichtverhältnissen… wie titelte doch 2009 einst eine Zeitschrift: „Nachtsichtgerät“ für damalige Verhältnisse wahrlich…. und heute: immer noch eine tolle Kamera, die Spaß macht!!!
BG Mies Vandenbergh
Hallo
Ein schöner, kleiner Bericht, danke. Bildtechnisch mittlerweile vermeintlich hintendran, was High ISO betrifft. Die übrige Technik setzt selbst heute noch Maßstäbe oder wird zum Vergleich herangezogen (Serienbilder, AF Geschwindigkeit und Genauigkeit/Treffsicherheit). Das Handling ist immer noch unerreicht, sie liegt wie keine andere (außer der 300s und 700 natürlich) in der Hand. Und das Bedienkonzept, daß sie ja von den F5 und F100 mitbekam, gibt es so ähnlich immer noch bei der D810.
Deshalb habe ich mir wieder eine besorgt. Für 270,- bei rund 24.000 Auslösungen ein Schnapper. Nach Ko-Mi D7d und u. a. Sony a700 kam ich damals mit einer gebrauchten D80 und nagelneuen D300s zu Nikon. Mit der anderen Menueführung und den neutraler abgestimmten JPEG z. B. mußte ich erstmal klar kommen, aber die Haptik, Ergonomie und Bedienung der D300s war fantastisch. Sie hat mich schnell von Nikon überzeugt und über die supertolle D700 ging es bis zur jetzigen D610 und 7100. Zwischendurch gab es nochmal ein Modell, eine günstige D300 (vorsicht, langatmige Einführung):
http://i-am-henning.blogspot.de/2014/01/nikon-d300.html
Wie erwähnt bekam ich jetzt nochmals eine. Diese landete als Notnagel mitsamt einem AF-S 18-200mm VR I in einer Tasche im Kofferraum. Damit was anständiges und robustes zur Hand ist, wenn ich meine beiden modernen Kameras mal nicht mit habe und sich dann doch fotogenes auftut.
Grüße
Henning Becker
Nun, hier brauche ich nicht viel zu sagen!Die D300 ist eine sehr robuste und zuverlässige SLR. Und ich bin immer wieder begeistert von der außergewöhnlich hohen Bildqualität, ein hochklassisches Objektiv vorraus gesetzt! Denn das ist letztlich das Maß aller Dinge!!! Bis etwa ISO 800 kann die VERALTETE D300 bezüglich der B. Qualität,mit modernen systhemen locker mithalten!
Ich muß zur D300 auch nicht mehr viel sagen: Eine Profikamera, der man das auch anmerkt. Interessanteweise hat Nikon das Bedienkonzept der D300 auf alle Nachfolgemodelle übertragen – auch die Profi-Vollformatkameras D3, D3x, D3s, D4 usw. verwenden es. Ich habe neben der D300 eine D3x und mußte mich seinerzeit nicht sehr lange einarbeiten. Bis auf die zusätzlichen Funktionen der D3x und deren Vollformatsensor mit 24 MP Auflösung ähneln sich Beide so sehr, daß sofort klar ist, daß es sich um Geschwister handelt.
Was soll ich zur Bildqualität sagen. Sicher, die Technik schreitet voran, neue Rechner und Sensoren sind auf dem Markt, neue Ideen werden realisiert, um das Bildrauschen zu minimieren. Es wird gemunkelt, daß das neue Nikon-Flagschiff, die D6, eine Auflösung von 60 MPix haben könnte (das ist aber noch nicht sicher)… Das ist aus damaliger Sicht unvorstellbar; aber dennoch: die Bildqualität der D300 ist herausragend, und es gibt so manchen Fotografen, der sagt, daß sie die Bildqualität neuerer Kameras immer noch bequem in den Schatten stellt. Das kann man sehen, wie man will. Fakt aber ist: Wer mit einer D300 unterwegs ist und sich mit ihr auskennt, wird mit ihr ausgezeichnete Bilder machen.
Wobei man nicht vergessen darf, daß das gute Bild hinter dem Okular entsteht… 😉
Ich habe mir die Nikon d300 in 2020 gebraucht gekauft für sage und schreibe spottbillige 130 Euro. Generalüberholt mit 1 Jahr Garantie im Foto Fachgeschäft vor Ort bei gerademal 20.000 auslösungen was bei solch einer qualitätskamera praktisch Fabrikneu bedeutet. Nicht den kleinsten Kratzer sehe ich am Gehäuse den Zustand würde ich als mint bezeichnen.
Hallo, ich habe sehr lange mit der Nikon D3100 fotografiert. Als sie defekt war bin ich zu Fujifilm. Nikon DSLM ABS-C Festbrennweiten – Auswahl haben mich zu einen Systemwechsel veranlasst.
ABS-C Festbrennweiten in KB Größe macht für mich keinen Sinn. Ich möchte leicht unterwegs sein.
Grüße aus dem Schwarzwald Jens.
Sehr schöner und interessanter Bericht. Ich selbst habe eine Nikon D7200. Damit bin ich sehr zufrieden. Besonders freut es mich, dass es eine Videofunktion hat. Denn, obwohl Fotos auch heute im Internet nach wie vor sehr beliebt sind, hat ein Videomaterial unvergleichlich mehr Informationen. Die Zeit muss man sich halt nehmen!