Einer der Gründe für einen Tagesausfluges in das blühende Barock, war die Aussage eines Geschäftskollegen, dass es dort auch eine Bonsaiausstellung geben würde. Der Kollege muss es ja wissen, schließlich wohnt er ja bei Ludwigsburg. Und ich brauche noch für meinen Bonsaiblog einiges an Fotomaterial über Bonsaibäume. Also war das Ziel für diesen Tagesausflug auch sehr schnell gefunden. Der Bonsiagarten ist allerdings sehr gut im blühenden Barock verteckt.
Auch im Internet auf der Homepage des blühenden Barock ist über den kleinen Bonsaigarten wenig zu finden. Aber Google brachte mir da mehr Ergebnisse. Als wir im blühenden Barock waren, orientierten wir uns erst einmal an den Übersichtskarten die kurz nach dem Eingang aufgestellt sind. Also einfach die Baumallee mit den hohen Ahornbäumen bis zum kleinen See entlang. Und dort in gerader Richtung den kleinen Anstieg hinauf und man befindet sich am Eingang des japanischen Gartens. Im japanischen Garten im hintersten Eck befindet sich dann auch der kleine Bonsaigarten.

Der kleine aber feine Bonsaigarten im blühenden Barock wird vom Bonsai-Arbeitskreis im blühenden Barock gepflegt. Dies ist eine Arbeitsgruppe die dem Hauptverband des Bonsai Club Deutschland angehört. Auch deren Arbeitskreisabende zum Informationsaustausch finden im blühenden Barock statt.
Bei den nächsten Fotos handelt es sich um Bonsai die einzeln fotografiert wurden. Ich werde erst einmal etwas über die Bonsaiarten schreiben und das fototechnische dann abschließend erläutern.

Im Gegensatz zu meiner erst 4 Jahre jungen Hainbuche ist dieses Bonsaiexemplar bereits ein imposanter Bonsai. Ein sehr dicker Stamm suggeriert ein gewisses Alter und Würde des Baumes. Die noch recht großen Schnittstellen in der Mitte des Stammes stören zwar derzeit noch das Gesamtbild. Aber in ein paar Jahren werden diese zugewachsen sein und könnten den Baum noch interessanter wirken lassen.
Hainbuchen wird fast jeder kennen. Sehr oft werden sie auch als Heckenpflanze bei uns verwendet. Als Bonsai im Freien ist die Hainbuche eine sehr gutmütige Anfängerpflanze. Um solch einen Bonsai wie diesen gestalten zu können muss man aber bereits ein Bonsaikönner sein.

Obwohl diese Winterlinde im unteren Stammbereich ein unschönes Loch hat, gefällt mir sie als dreistämmiger Baum sehr gut. Und wenn dieses Loch in ein paar Jahren überwallt (= zugewachsen) ist wirkt der Baum sicherlich noch eindrucksvoller als derzeit. Sehr schön ist auch die passende Blattgröße zur Baumhöhe.

Eine Lärche sieht wohl im Herbst wenn die Nadeln gelb verfärbt sind am schönsten aus. Als Bonsai wird sie oft als Anfängerpflanze genannt. Zwar ist sie sehr pflegeleicht aber die meisten jungen Triebe zieht es nach oben an das Licht. So ist dieser für einen Bonsai unnatürlich wirkende Wuchs nicht immer einfach in den Griff zu bekommen. Bei diesem Baum ist dies aber sehr gut gelungen. Eine echte Ausführung aus der Natur. Nur halt kleiner.

Die gemeine Eibe kann mehrere hunderte Jahre alt werden. Ihr Holz ist sehr hart. Alle Pflanzenteile sind leicht bis sehr giftig. Als Bonsai gehören Eiben zu den eindrucksvollen Bäumen. Die Bearbeitung von Totholzbereichen erfordert aber einiges an Erfahrung. An diesem Bonsai hat sicherlich ein Könner gearbeitet.

Die österreichische Schwarzkiefer ist fast immer ein interessanter Bonsai. Oft werden daraus sehr markanke und fast skurile Stilrichtungen gemacht. Bei diesem Exemplar eines Bonsai hat sich der Gestalter für eine frei aufrechte Stilrichtung entschieden. Ein sehr harmonisch wirkender Baum.

Wacholder sind unter den Bonsaigestaltern sehr beliebte Bonsai. Aber auch für den Anfänger eignen sich viele Wacholderarten. Auch dieser Bonsai findet mein Gefallen. Ein schöner Doppelstamm bringt Spannung in den Baum. Und der Hautpstamm hat auch eine sehr harmonische Schwingung. Ein sehr schöner Bonsai.

Wer schon einmal in den Alpen oder im Voralbenland wandern war, hat sicherlich schon eine Bergkiefer gesehen. In der freien Natur gibt es einige Exemplare wo man sich fragt wie dieser Baum überleben konnte? Enstprechend skurril und kurios kann dann auch eine Bergkiefer aussehen und gestaltet werden. Hier hat sich der Gestalter für eine schön geschwungene frei aufrechte Stilrichtung entschieden. Die Gestaltung empfinde ich als sehr gelungen.
Fototechnik
Eigentlich wollte ich die Bonsai mit meinem 2,8/60 mm Makroobjektiv fotografieren. Aber in dem schmalen Bonsaigarten konnte ich nicht weit genug zurück um die Bonsai vollformatig ablichten zu können. Also kam das 12-24 mm Zoom zum Einsatz. Alle Fotos sind mit 24 mm Brennweite entstanden. Glücklich war ich darüber nicht, da durch die brennweitenabhängige Perspektive leider nicht immer zu einem gleichen Hintergrund führten. Aber manchmal muss man sich halt für eines entscheiden. Ein Bonsai der nicht vollständig abgebildet ist, ist eben kein vollständiger Bonsai.
Alle Fotos enstanden mit einem Einbeinstativ. So konnte ich die Waagerechte besser ausrichten und mußte die meisten Fotos danach nicht mehr korrigieren. Als Blende setzte ich 8 ein um eine möglichst maximale Schärfe beim Objektiv zu erreichen. Die Verschlusszeit lag zwischen 1/60 und 1/125 sec und alle Aufnahme entstanden mit einer Nikon D300.
Wichtig war das der Himmel bewölkt war! So war das Licht weicher und man kann durch diese diffuse Beleuchtung fast alle Details der Bonsai erkennen.
Sehr interessant. Gefällt mir. Gruß Mika
Eine sehr schöne Verbindung zwischen deinem Bonsaiblog und diesem Fotoblog. Die Pflanzen sehen sehr gut gelungen aus. Man würde sie für große Bäume halten, wenn man den Maßstab nicht wüsste.
Mir persönlich gefallen am besten der WacholderBonsai und der Eibe Bonsai. Bei denen sieht es so aus als wären es die idealten Bäume für Baumhausdörfer ^^
Für Bonsais ist die Größe echt beeindruckend. Die sehe echt klasse aus, würden sich auch gut in meinem Garten machen 😉
Gibt es eigentlich Aufnahmen für die ein Stativ wenig geeignet ist? Mir ist gerade aufgefallen, das du ja meistens eines nutzt, was ja auch sinnvoll ist wegen dem Verwackeln.
Ja die Bonsai sind schon beeindruckend. Da sind meine zukünftigen Bonsai noch richtige Babies, die noch nicht annähernd den Namen Bonsai verdient haben 🙁
@ engelchen
Ein Stativ ist fast immer hilfreich. Nicht nur um Verwacklungen zu vermeinden. Nein auch im Nahbereich kann man so auch die exakte Entfernung besser halten und man kann bei vielen Motiven den einmal gewählten Bildausschnitt exakter halten und umsetzen. Gerade bei Motiven wo waagerechte Linien vorhanden sind, stört eine Neigung besonders.
Der negative Klassiker ist ein See oder Meer wo das Wasser rechts oder links zum Bild hinauszufließen scheint 😉
Aber es gibt auch viele Motive wo ein Stativ lästig und hinderlich sein kann.
Mir gefällt am besten der Wacholder, der ist gut geschnitten und auf dem foto kommt er für mich am besten rüber.Wir haben zu Hause auch einen Bonsai ich habe aber nicht soviel ahnung davon ich schneide den im jahr immer einmal zurück,bis jetzt ist es immer gut gegangen er blüht immer noch.
Mir gefällt auch der Wacholder am besten. Finde diese Verzweigungen wirklich beeindruckend man könnte wirklich denken das es sich um ein richtig großen Baum handelt 😉
Sehr schöne Bilder. Will jetzt auch einen Bonsai!