3 Verbesserungsvorschläge für Microstock-Bildagenturen!

Seit einigen Jahren beliefere ich Microstock-Bildagenturen mit meinen Fotografien. Sehr auffällig ist, dass diese Bildagenturen ihre ganze Energie und Menpower in Verbesserungen für die Kaufkunden setzen. Dies ist auch gut so, da ja durch verkaufsördernde Massnahmen auch der Fotograf und Grafiker durch mehr Verkäufe profitiert.

Der kaufende Kunde soll möglichst bequem online einkaufen können. Dagegen spricht ja nichts, wenn er auch meine Fotos kauft 😉

Also werden vielfältige Formen von verkaufsfördernden Taktiken angwendet. Um den Käufer zu halten werden über billigste Abo-Modelle die Bilder und Grafiken regelrecht verscherbelt. Der Käufer kann eine bestimmte Anzahl Bilddateien in einer bestimmten Zeit downloaden. Hier unterbieten sich seit Jahren verschiedene Microstock-Agenturen.

Auf Grund dieses Preisdruckes gab es in der jüngsten Vergangenheit einige Fusionen und Übernahmen bei den Bildagenturen. Derzeit gibt es einen Verdrängungswettbewerb. Auf Dauer werden da manche Bildagenturen nicht mithalten können. Manche werden vom Wettbewerber übernommen werden. Andere werden irgendwann aufgeben, da es sich irgendwann nicht mehr rechnet. So etwas nennt man Marktkonzentration. Das Resultat werden irgendwann wenige größere Anbieter sein.

Das wäre ja super! Theoretisch müssten dann doch die Bildhonorare wieder steigen?
So zumindest das Wunschdenken vieler Fotografen, Grafiker und Bildagenturen.
In der Praxis ist ein einmal niedriger Preis in den meisten Fällen eine Art Standart. Eine Erhöhung ist selten durchsetzbar, da sonst ein anderer Anbieter dankend wechselwillige Kunden, zu niedrigeren Bildkonditionen aufnimmt.

Als Fotograf und Grafiker befindet man sich bei den Microstock-Agenturen meist in einer Dienstleistungswüste!

Sanddüne
Sanddüne

Während man dem Käufer viele Annehmlichkeiten bietet, wird am Komfort und Service für den Fotografen und Grafiker gespart wo es nur geht. Als Fotograf möchte ich mich mit den derzeit bescheidenen Kundenservice nicht zufrieden geben. Deswegen werde ich hier ein paar Verbesserungsvorschläge aufführen, die für die meisten Microstock-Bildagenturen wünschenswert wären.

Es wäre toll wenn die Microstockagenturen diese Vorschläge zu Herzen nehmen würden und bessere Lösungen für die Fotografen entwickeln und zur Verfügung stellen würden!

Verbesserungsvorschlag #1: Bessere Auswertungsmöglichkeiten!

Für jeden Fotografen oder Grafiker wären auch bei Microstock-Agenturen bessere Auswertungsmöglichkeiten eine Erleichtung um zukünftigere Bilddateien besser auf die Kundensuche abstimmen zu können. Logischerweise könnte so der Fotograf seine Verkaufszahlen verbessern. Voraussgesetzt er interpretiert die Auswertungen richtig.

Derzeit gibt es kaum brauchbare Auswertungsmöglichkeiten.

Wenn man seine Verkäufe analysieren will, muss man bei den meisten Microstock-Bildagenturen auf externe Dienstleister zurück greifen. Diese lassen sich ihre Dienstleistung meist ordentlich bezahlen. Solch ein Anbieter ist auch Stock Performer. Dort kann man seine Verkaufshits nach verschiedenen Kriterien auswerten. Je nach Art der Auswertung darf man für diese Dienstleisung monatlich zwischen 10 – 30 € bezahlen. Wer noch ein kleines Portfolio bei Bildagenturen online hat, wird sich diesen Auswertungs-Komfort am Anfang sparen.

Mein Wunsch an alle Microstock-Bildagenturen ist, dass diese endlich vergleichbare Auswertungs-Tools für die Bildlieferanten anbieten!
Die Daten sind ja vorhanden. Es müssen nur die erforderlichen Programmanpassungen vorgenommen werden.

Warum hat Fotolia erst jüngst das komplette Design im Account geändert und dabei keine Auswertungs-Verbesserungen für Einzelfotos berücksichtigt?

Bei Fotolia kann man zwar die Views, Verkaufszahlen und Gesamtverdienste in einem bestimmten Zeitraum auswerten. Diese Auswertung kann man sogar per CSV-Datei exportieren um sie in anderen Anwendung wie Excel weiter verabeiten zu können. Was fehlt sind derzeit noch Auswertungsmöglichkeiten über die Einzelfotos für verschiedene Zeiträume.

Shutterstock bietet die Sortierung nach Anzahl der Verkäufe. Mit dem Tool Image Gallery Stats kann man auch die Suchwörter bei den Verkäufen analysieren. Ein sehr hilfreiches Tool. Und mit dem Tool Keyword Trends kann man die mutmasslichen Erfolgschancen eines Suchwortes prüfen. Aber warum sind dies alles getrennte Tools? Für mich ist dies nicht anwenderfreundlich. Dennoch bietet Shutterstock im Vergleich zu den meisten anderen Microstock-Agenturen mehr Analysemöglichkeiten! Aber auch hier gibt es Verbesserungspotential im Bedienungskomfort. Bisher fehlen auch Analysemöglichkeiten für bestimmte Zeiträume wie Tag, Woche, Monat oder Jahr oder definierbare Zeiträume.

Da bietet Dreamstime fast schon überdurchschnittliches für die Microstock-Branche an! Dort kann man unter Statistiken grafisch als auch in Zahlen und Prozentsätzen Auswertungen jährlich, im Quartal und per Monat erstellen. Diese können grafisch als Linien oder Balkendiagramm angezeigt werden. Ausgewertet werden können die Anzahl der neuen Bilder die akzeptiert und abgelehnt wurden. Die Annahmequote. Verkaufszahlen, Verdiensteinnahmen und der durchschnittliche Verdienst je Verkauf. Und auch die Verdienst aus Provisionen für Geworbene wird ausgewertet. Die Auswertungen können per Excel-Datei exportiert werden. Übrigens sind in der Verkaufsauswertungen auch die Suchwörter die vom Käufer benutzt wurden beinhaltet. Fast schon perfekt! Fast da man keine Bilddateien in bestimmten Zeiträumen auswerten kann. Wobei durch die detailierte Excel-Exportierung könnte man über Excel oder andere Programme diese Daten enstprechend weitervearbeiten und analysieren. Dreamstime biete hier von den mir bekannte Microstock-Agenturen am meisten Auswertungsmöglichkeiten.

Die anderen Microstock-Bildagenturen möchte ich hier nicht erwähnen, da deren Auswertungsmöglichkeiten entweder nur sehr spärlich oder extrem umständlich sind.

In diesem Bereich gibt es für fast alle Microstock-Agenturen noch riesiges Entwicklungspotential.
Es wäre an der Zeit nicht nur Bildhonorare zu reduzieren, sondern auch diese daraus resultierenden Einnahmen, in solche Verbesserungen zu investieren!

Verbesserungsvorschlag #2: Info über die Kaufkunden!

Derzeit informiert nur Panthermedia an welchen Kunden eine Bildlizenz verkauft wurde. Bei Abo-Verkäufen allerdings, wie alle anderen Microstock-Agenturen, auch nicht. So weiss man als Fotograf nicht wer tatsächlich eine Bildlizenz erworben hat?

Bei der Recherche von Bildern im Internet keine gute Informationsbasis für den Fotografen und Grafiker.

Mir ist ehrlich gesagt nicht wirklich bekannt, warum hier keine Info erfolgt?

Datenschutzgründe können es wohl kaum sein, da sonst Panthermedia nicht darüber informieren würde. Bei Macrostock-Agenturen ist dies übrigens üblich. Im elektronischen Zeitalter sollte dies doch bei Online-Medien leicht möglich sein? Das Argument von Fotolia, dass die Datenmengen dadurch zu gross werden würden, halte ich für eine lächerliche Ausrede.

Der Fotograf und Grafiker hat ein Recht zu erfahen wem er seine Bilder verkauft hat.
Eine einfache Umsetzung des Firmennamens würde schon sehr viel Licht ins Fotografen-Dunkel bringen. In Verbindung einer CSV-Export-Funktion wären die meisten Fotografen schon zufrieden!

Verbesserungsvorschlag #3: Info über die Suchwörter bei Verkäufen!

Sehr aufschlussreich ist die Information mit welchen Suchwörtern ein Käufer nach einem Foto oder einer Grafik gesucht hat. Mit diesem Wissen kann man ähnliches Bildmaterial mit den Suchwörtern optimieren. In der Praxis sind so verbesserte Verkaufszahlen denkbar.

Hier bietet Shutterstock bereits eine fast vorbildliche Auswertungsmöglichkeit! Mit dem Darkroom gibt es das Tool Image Gallery Stats. Dort kann man alle Suchwörter der verkauften Bilddateien analysieren! In der Schnellübersicht sieht man prozentual welche Wörter am meisten benutzt wurden. Zur besseren Übersicht kann man auch nach Verkaufszahlen sortieren. Warum nur fast perfekt? Perfekt wäre das Tool, wenn es mit den obigen Anforderungen kombinierbar und exportierbar wäre! Dennoch ist es die beste, mir bekannte, Auswertungsmöglichkeit von Suchwörtern bei einer Microstock-Bildagentur!

Lange Zeit war Dreamstime die einzige Microstock-Agentur welche Suchwörter angezeigt hat. Dort kann man auch diese Daten in Verbindung mit Verkaufdaten als CSV-Datei exportieren. So kann mit über Tabellenkalkulations-Programme wie Excel diese Daten nach eigenen Wünschen weiter verarbeiten und auswerten.

Und die anderen Microstock-Bildagenturen?
Fehlanzeige. Absolute Dienstleistungswüste!

Das solche Tools auch im laufenden Betrieb realisiert werden können hat Shutterstock erfolgreich bewiesen. Nun sind auch die anderen Bildagenturen an der Reihe hier nachzurüsten!

Drei Wünsche an die meisten Microstock-Bildagenturen

Viele der Microtock-Agenturen haben in der Vergangenheit die Bildhonorare in unterschiedlicher Form reduziert. Bei manchen Agenturen kann man dies durch ein Bonussystem irgendwann wieder kompensieren. Dennoch behalten so die meisten Bildagenturen einen erhöhten Anteil des Verkaufserlöses.

Dieser Mehrwert wird derzeit für meinen Geschmack zuwenig in besseren Komfort für die Fotografen und Grafiker gesteckt. Ich würde mich sehr freuen wenn noch weitere Microstock-Bildagenturen

  • bessere Auswertungstool
  • mehr Informationen über die Kaufkunden
  • mehr Informationen über die benutzten Suchwörter

bieten würden. Am liebsten mit gängigen Export-Dateiformaten wie CSV oder ähnlichen. Darüber würden sich wohl die meisten Fotografen sehr freuen und könnten effizienter arbeiten!

Weihnachten steht vor der Tür.
Es wäre toll wenn meine Wünsche erhört und erfüllt werden würden!

Was habt Ihr für Verbesserungsvorschläge an die Microstock-Bildagenturen?
Welche Auswertungen nutzt ihr für euer Portfolio?

One Response

  1. Bernd 18. Februar 2012

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