Hauptberuflich habe ich eigentlich nichts mehr mit Fotografie zu tun. Ich bin im Vertrieb eines internationalen Kabelherstellers tätig. Zu meinen Aufgaben gehört der Produktbereich von kundenindividuellen Kabelkonfektionen. Auch für Sonder-Varianten von Ladekabeln für Elektroautos oder Elektro-Tanksäulen erarbeite ich Kundenlösungen.
So zog es mich mit einem Kollegen diese Woche auf die Automechanika in Frankfurt. Eigentlich eine Fachmesser für Werkstätten und Tuner. In diesem Jahr wurde das Messeangebot in der Halle 10 mit Elektromobilität erweitert. Penetrante Werbemails hatten meinen Kollegen auf diese Messe neugierig gemacht.
Also sind wir am Mittwoch nach Frankfurt gefahren. Ich war mit meinen Firmen-Smartphone bewaffnet. Einem iPhone 4S. Das sollte für ein paar Schnappschüße reichen? Bevor man die Halle 10 erreicht, wird man durch das Pavillon und Halle 11 geschleusst. Erstaunlich wenig Besucher gab es in Halle 10. Aber das lag vielleicht auch daran, dass wir recht früh auf der Messe waren?

Ein Porsche 356 American Roadster als Elektro-Replica. Hat mir ganz gut gefallen. Allerdings ist er bei unseren Wintern wenig zu empfehlen. Über 80 Km/h wurde das Windgeräusch als sehr laut beschrieben. Die Karosserie wird in den USA aus Kunststoff gegossen. Zweit Ausführungen gibt es derzeit. Ca. 150 Km oder 200 Km Reichweite.

Das Hinterteil eines Renaut Twizzy. Ich bezeichne das Fahrzeug eher als Elektroroller mit vier Rädern. Zweisitzer. Das kuriose oder originelle an diesem Modell ist die eingebaute Espressomaschine 😉
Ob es für die Konstruktion eine TüV-Zulassung gibt?

Ein einsamer Fisker stand in der Halle. Kein Personal. Lediglich eine Infotafel, wie in einem Museum. Seltsamerweise war dies bei einigen interessanten Elektroautos der Fall. Offenbar hat der Messe-Veranstalter die Lücken mit Leihwagen aufgefüllt?
Sieht einem Tesla ähnlich. Der Konstrukteur hat auch für einen Tesla die Karosserie entworfen. Da er einige Details bei seinen Fisker-Modellen übernommen hatte, wurde er von Tesla erfolgreich verklagt. Fisker ging Pleite.

Opel Ampera. Ein netter Versuch von Opel der wohl eingestampft wird. Zukünftig wird Opel einen Elektro-Chevi in Europa vertreiben. Na ja, die Reichweite war vom Opel auch sehr bescheiden. Ein vergleichbarer Tesla ist ihm in vielen Bereichen weit überlegen.
Sozusagen ein Marketing-Fahrzeug.

Den Fiat 500 kann man zu einem Elektroauto umbauen lassen. Dauert ca. 2-3 Werktage und kostet ca. 25.000 €. Für meinen Geschmack sind Elektroautos in Deutschland einfach zu teuer.
Andere Länder sind das schon Meilen voraus. Die meisten Elektroautos sind in Norwegen zugelassen! Danach folgen die Niederlande. In diesen Ländern bekommt man Steuererleichterungen oder Befreiungen und einen finanziellen Zuschuss beim Kauf. Dadurch sind in diesen Ländern Elektroautos auf ähnlichem Preisniveau wie Verberennungswagen.

Rennwagen mit Elektorantrieb. Formel Student der Uni Aachen. Vor kurzem hat auch die Formel E begonnen. Die erste große Motorsport-Veranstaltung mit Elektro-Rennwagen! Ausrichter ist die FIA!
Das Team um Audi hat das erste Rennen gewonnen. Ende Mai findet ein Rennen auch in Berlin statt.
Was hat der Artikel nun mit Fotografie zu tun?
Relativ wenig. Ich wollte mal die Fotofunktion vom Firmen-Smartphone, dem iPhone 4S testen. Als Knipse ganz Ok. Vom Hocker hat mich die Qualität aber nicht gerissen. Für Otto-Normalverbraucher dürfte es aber reichen. Einige Fotos waren vewackelt. Die obigen sind auch nicht 100%ig. Allerdings ist das Licht in einer Ausstellunghalle auch alles andere als optimal. So gesehen sind die Ergebnisse ganz ordentlich geworden.
Für Schnappschüsse unterwegs durchaus brauchbar. Aber kein Ersatz für eine Vollformat-Spiegelreflex.
Das Thema eMobility war auf dieser Messe nicht in dem Umfang wie beworben. Viele Anbieter von Bauteilen waren gar nicht vertreten. Um den Hallenplatz aufzufüllen hat der Veranstalter einfach ein paar Elektro-Autos mit Infotafeln aufgestellt. Das Besucherinteresse war auf dieser Messe auch sehr gering.
Im Prinzip war das Thema für eine Werkstatt und Tuning-Messe auch verfehlt. Das interessiert solche Besucher sogut wie nicht. Für die eMobility hat sich wohl schon die eCar Tec in München als Leitmesse etabliert. Dort werden auch in diesem Oktober wieder sämtliche Hersteller von e-Mobilen und Bauteilen vertreten sein.
Netter aber schlechter Versuch auf der Automechanika neue Techniken zu präsentieren. Wenn man auf dem Aussengelände mit alten Diesel-Bussen befördert wird, wirkt eMobilität auch nicht authentisch.
Für Autowerkstätten, Tuner und Bastler sicherlich eine großartige Messe.
… allerdings, wenn man berücksichtigt welche Linse im Gerät drinnen ist und dann wiederum die Qualität betrachtet, dann muss man schon wieder sagen – es ist beeindruckend was die kleinen „Dinger“ alles können.
Alleine was die Software alles kann, da bist du mit den großen Kameras teilweise nicht so gut unterwegs als mit den „Zwergen“ 😉
LG
Hermann