Fotobericht von der eCarTec 2015 in München

Im Oktober war ich beruflich auf der eCarTec in München. 1 Tag als Besucher um zu schauen was es derzeit an Anbietern und Wettbewerben im Bereich eMobility gibt. Mein Arbeitgeber produziert u.a. Ladekabel und Stecker / Buchsen für Elektroautos. Eine Tochtergesellschaft ist OEM für den BMW i3.

Wir, die Handelsgesellschaft, sind für den After Sales verantwortlich. Da ich auch in diesem Segment Sonder-Lösungen für Kunden bearbeite, ist es wichtig sich am aktuellen Marktgeschehen zu orientieren. Also bin ich mit einem Kollegen nach München auf diese Fachmesse gefahren.

Kaffee auf der eCarTec 2015
Kaffee auf der eCarTec 2015

Am Messestand unserer Tochtergesellschaft haben wir uns vor dem ersten Messerundgang erst einmal mit einem Kaffee gestärkt.

Ladekabel made by LappGroup
Ladekabel made by LappGroup

Das Hauptgeschäft sind derzeit Ladekabel und Stecker und Buchsen für Elektro- und Hybridautos.

Die eCarTec wirbt als Leitmesse für Elektromobilität. 2 Messehallen erschien uns allerdings für eine Leitmesse etwas wenig. Das Messegelände in München gibt viel mehr Messehallen her. So fanden auch noch andere Fachmessen parallel statt.

Erstaunlich, daß auf einer Leitmesse für Elektromobilität kein einziger Autoherteller vertreten war!

BMW Logo am i8
BMW Logo am i8

Dennoch gab es einige Elektroautos zu sehen. Ein Hybridfahrzeug. Der i8 von BMW.

BMW i8 auf der eCarTec
BMW i8 auf der eCarTec

Der Verbrennungsmotor ist nur zur Unterstützung und als Notnagel gedacht. Dank der Carbon-Karosserie beschleunigt der Wagen von 0 auf 100 in 4,4 Sekunden! Trotz knapp 1,5 t Eigengewicht + Fahrer. Je nach Fahrweise und Farhmodus kommt man auf eine Reichweite von bis zu 440 Km mit einer Batterieladung und vollgetankt.

Tesla auf der eCarTec
Tesla auf der eCarTec

Der Tesla aus den USA ist da den deutschen Herstellern schon weit voraus. 100% elektrisch. Über 400 Km sind mit einer Batterieladung möglich. Inzwischen gibt es auch in Deutschland auf den Autobahnen ein fast durchgängiges Schnellladenetz von Tesla. In Europa gibt es derzeit 556 Supercharger-Stationen mit 3175 Ladeplätzen. An den Stationen kann man die Batterie in 30 Minuten für ca. 270 Km Fahrleistung aufladen! Das Netz der Ladestation baut Tesla in Europa permanent weiter aus. Für mich derzeit das stimmigste Gesamt-Konzept.

Elektro-Rennwagen
Elektro-Rennwagen

Fast jede technische Universität in Europa hat ein Elektro-Rennauto bei einem der verschiedenen Elektro-Studien-Rennen im Einsatz.

Elektro Rennwagen der UAS Cologne
Elektro Rennwagen der UAS Cologne

Auch die Uni Köln präsentierte auf der Messe ihren grünen Elektroflitzer.

Design-Studie
Design-Studie

Kein echtes Auto. Nur eine Designstudie bzw. Präsentation was mit moderner Technik möglich ist.

Award-Gewinner für neue Materialien
Award-Gewinner für neue Materialien

Ein Anbieter beleuchtbarer Materialien. Am Beispiel einer Autokarosserie wird gezeigt, das man auch die Karosserie zum leuchten bringen könnte.

Rimac Elektro-Sportwagen
Rimac Elektro-Sportwagen

Ein cooler Sportwagen. 100% elektrisch. Carbon-Karosserie. Rimac Concept One. Preisklasse 1 Mio $! Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden! Burnout mit einem Elektroauto. Made in Kroatien. Alles Handarbeit. Kein Bauteil ist aus Massenfertigung.

Rimac Concept One
Rimac Concept One

Der ausgestellte Rimac ist das Testfahrzeug vom Renndirektor bei der Formula E.

Rimac Concept One von der Seite
Rimac Concept One von der Seite

Der würde mir sehr gut gefallen. Leider ist mein Bankkonto zu mager für solch einen Flitzer.

Hier noch ein Werbevideo vom Hersteller des Sportwagens:

Für eine Leitmesse war die eCarTec sehr enttäuschend. Die Aussteller waren alles Zulieferer. Keine Autohersteller waren vertreten. Für die Besucher wurde wenig geboten. Mit einem eBike in der Halle herumfahren ist eine mickrige Vorstellung für eine Leitmesse. Kein Elektroauto konnte man testen. Sorry, eine Leitmesse sollte auch die namhaften Automobilhersteller wie Rimac, BMW, Tesla, Renault … vorzeigen können.

Aber Deutschland ist in Sachen eMobility offenbar ein Entwicklungsland. Einige unserer eurpäischen Nachbarn sind uns da schon einige Schritte voraus. Norwegen hat prozentual die größte Dichte an Elektroautos weltweit. Ein Land das Erdöl fördert! Aber auch in den Niederlanden lohnt sich die Anschaffung eines Elektroautos durch Kaufzuschüße und Steuerbefreiung.

In Deutschland testen wir noch in vier Großstädten die Möglichkeiten. Auch in Stuttgart gibt es Elektroautos im Car-Sharing. In naher Zukunft soll man diese auch mit einer Jahreskarte des Nahverkehrs nutzen können. Dazu braucht man aber erst einmal eine Chip-Karte. Da gibt es noch technische Probleme bei der Einführung. Ich habe meine Card im Sommer beantragt und bekomme sie frühestens im April 2016. Hoffentlich wird das kein Aprilscherz?

Andere Länder rennen uns in der Elektromobilität bereits den Rang ab.
Frau Merkel schläft in Berlin und halt noch an alten Zöpfen, der deutschen Automobil-Industrie, fest.
Mit dieser Politik überlassen wir anderen den Zukunftsmarkt der Elektroautos.
Lediglich BMW hat bisher in eine eigene Produktion von Elektroautos im großen Stil investiert. In Leipzig wird der i3 produziert.

Es wäre schön wenn weitere deutsche Autoherteller aufwachen, bevor der Zug an ihnen vorbeigefahren ist.

Ich sehe für die meisten deutschen Autohersteller für die Zukunft schwarz. Andere haben sich bereits am Markt positioniert.

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