Fotoserie Gabel-Food

Seit einigen Wochen fotografiere ich an einer Fotoserie. Im Prinzip ist es ein ganz einfaches Thema und sind simple Motive, denen man täglich begegnet und welche man sogar täglich in den Mund nimmt. In der Foodfotografie fotografiere ich alles mögliche an Lebensmitteln die mir einfallen und die man auf einer Gabel aufspiesen kann.

Keine neue Idee. Dennoch konnte ich nirgends eine umfangreiche Lebensmittelsammlung auf Gabeln finden? Also habe ich dieses Thema fotografisch aufgegriffen und bereits viele aufgegabelte Lebensmittel abgelichtet. Zu Beginn manchte ich mir allerdings erst einmal Gedanken, wie ich mit einen relativ einfachen und konstanten Beleuchtungsaufbau, mein Vorhaben realisieren könnte? Ziel war es möglichst effektiv fotografieren zu können, um die Fotos mit minimalen Aufwand über Microstock-Bildagenturen verkaufen zu können.

So waren auch die ersten Versuche nicht ganz optimal. Also noch einmal recherchieren wie man bestimmte Dinge verbessern kann. Die Hauptschwierigkeit ist die spiegelnde Gabel. Darin sieht man fast alles, was man nicht sehen soll. Im auf Hochglanz polierten Chrome sieht man jeden kleinen Fehler. Aber im Internet, insbesondere auf YouTube gab es einige Tutorials über das Fotografieren von metalischen Oberflächen. Einige der Tipps habe ich erfolgreich übernommen.

Lichtaufbau im Studio
Lichtaufbau im Studio

Auf dem ersten Foto seht ihr den einfachen Lichtaufbau. Eine Lichtquelle ein 400 WS Blitzkopf mit Softbox wird indirekt über die weiße Decke eingesetzt. Auf einem kleinen Tisch wird ein weißer Fotokarton mit Hohlkehle aufgebaut. Auf dem Tisch steht ein Halter mit verstellbaren Armen. Rechts und Links sind zwei weiße Styroporplatten aufgestellt.

Fotostudio - Gabel-Food
Fotostudio – Gabel-Food

Hier sieht man den Blick des Fotografen auf ein Motiv. Am Halter ist eine Gabel mit einem Käse befestigt. Die beiden weißen Styroporplatten sorgen für weiße Reflexe, rechts und links der Gabel! Während dem Fotografieren werden alle Fenster geschloßen, damit von dort keine Reflektionen auf dem Metall der Gabel entstehen.

Der Fotograf ist ganz in schwarz gekleidet. Auch schwarze Handschuhe hat er angezogen, da man sonst die Hände in der Gabel sehen kann. Der Fotograf erscheint dann als dunkle bis schwarze Spiegelung in Metall der Gabel. Die Belichtung und Blende sind im ersten Shooting ermittelt werden. Dennoch mache ich das erste Foto sicherheitshalber immer mit einer Graukarte um minimale Veränderungen in der Farbtemperatur für die Serie gleich per Lightroom korrigieren zu können.

Die Aufnahmen enstehen bei 1/125 Sekunde und Blende 11 mit dem Micro-Nikkor 2,8/60 mm.

Französischer Weichkäse
Französischer Weichkäse

Inzwischen habe ich ein große Käsesammlung auf einer Gabel fotografiert. Mit entsprechender Vorbereitung und gezielten Einkauf kann man so in relativ kurzer zahlreiche Varianten produzieren. Das Foto entstand noch ohne schwarze Handschuhe, weswegen man auch die Hände als Farbreflektion sehen kann.

Im Prinzip kann an dieser Serie fast unendlich mit verschiedenen Lebensmitteln kombinieren.

Thematische Motive wie Früchte, Zitrusfrüchte oder Kombinationen und Mischungen verschiedener Lebensmittel sind denkbar.

In den letzten Wochen habe ich so über 200 verschiedene Lebensmittel und Lebensmittelkombinationen fotografiert.

Die Bilder müßen immer leicht nachbearbeitet werden. Der Hintergrund muß minimal freigestellt werden und in wenigen Fällen werden Kratzer oder unschäne Reflektionen per Photoshop korrigiert. Der Zeitaufwand liegt pro Bild bei 30 bis 60 Sekunden.

Verkaufen sich diese Fotomotive bei Bildagenturen?

Dies ist wie bei anderen Motiven oft ganz unterschiedlich. Es gibt da keine einheitliche Tendenz. Bisher verkaufe ich davon zufriedenstellend. Es sind nicht die großen Verkaufszahlen. Dennoch sind regelmäßige Verkäufe möglich.

Es gibt darunter einige Motive die wurden bisher nie verkauft. Andere verkaufen sich am Anfang öfters und flauen dann mit einem Schlag ab. Manche Lebensmittel werden auch kaum gesucht. Andere Motive gibt es bereits in zu großer Menge, weswegen ein Verkauf oft schwierig ist, da solche Motive bei den meisten Bildagenturen in der Bilderflut untergehen können.

Dennoch ist das Thema ein vielfältiges, was ich in den nächsten Monaten noch weiter ausbauen werden. Bei Fotolia habe ich nun einige Kollektionen mit mehreren Foodmotiven exklusiv eingestellt um zu testen ob diese auch Verkaufschancen haben? Natürlich verlagen ich für dieser exklusiven Fotografien mehr als sonst. Sind ja schließlich Unikate und vielfältiger einsetzbar.

Ob sich der fotografische Aufwand überhaupt lohnt, wird man wohl erst nach einer Zeitspanne von einem Jahr oder länger beurteilen können? Auf jeden Fall werde ich wieder davon berichten.

3 Comments

  1. Carsten 22. Mai 2012
  2. Tina 4. Dezember 2012
  3. Bernd 5. Dezember 2012

Leave a Reply