Übersicht Stockagenturen

Nachdem ich mich in den letzten Monaten bei weiteren Stockagenturen angemeldet habe und auch über diese bereits berichtet habe, ist es einmal wieder Zeit die Übersicht zu aktualisieren. Im Herbsturlaub habe ich viel über die Stockagentur-Fotografie nachgedacht und auch viel recherchiert. Am Ende kam ich zu der Erkenntnis, dass ich damit durchaus mehr Geld verdienen könnte. Just do it.

Zwei Massnahmen waren das Resultat. Zum einen werde ich ich gezielter und mehr für Stockagenturen fotografieren. Dazu gehören auch speziel für solche Agenturen abgestimmte Motive und fotografische Umsetzungen. Zum zweiten werde ich die Anzahl der Stockagenturen erhöhen. So habe ich logischerweise Informationen eingeholt, welche weiteren Online-Agenturen für meine Motive am besten geeignet sind? Ob ich hier die richtige Wahl getroffen habe, werde ich allerdings erst in einigen Monaten oder nach einem Jahr wissen.

Übersicht Stockagenturen weltweit:

  • Adobe Stock – hat Fotolia übernommen und sein Bildangebot in seiner Software wie Photoshop und Illustrator integriert.
  • Shutterstock – Favorit bei Bloggern und Webdesignern
  • iStockphoto – Marktführer im Nordamerikanischen Markt
  • Alamy – ist keine Bildagentur, sondern ein Bildverzeichnis
  • Eyeem – Deutsche Gründer mit internationalen Focus
  • Dreamstime – Gute europäische Agentur mit internationalen Kunden
  • 123RF – Asiatische Agentur im unteren Preissegment
  • Crestock – Setzt auf hohe Bildqualität

Fotolia ist international sehr weit verbreitet. Bei mir bringt ist Fotolia in jedem Monat der Spitzenreiter bei den Einnahmen. Bei Fotolia ist übrigens auch alles in deutscher Sprache. Für Einsteiger in der Stockfotografie, die erste Empfehlung!

Shutterstock ist bei mir meist die Nummer zwei auf der Einnahmeseite. Zwar werden am Anfang nur 0,25 US Cent vergütet. Aber durch das Abonnement-Verkaufsprinzip, werden Unmengen an Bildlizenen downgeloadet. So verkauft man bei guten Bildern oft sehr viele Bildlizenzen. Und bei erweiterten Bildrechten sind bis zu 28 $ pro Lizenz möglich!

iStockphoto setzt auf Qualität und gehört zur größten Stockagentur. Inzwischen werden zwar nur noch 10% Provision vergütet. Allerdings sind die Vergütungen pro Foto nicht geringer als bei anderen Stockagenturen. Meist ist iStockphoto die Nummer drei bei meinen Verkäufen. Allerdings liegt dies auch an den tatsächlich hohen Annahmeanforderungen. So habe ich nicht ganz so viele Fotos dort zum Verkauf wie bei Fotolia und Shutterstock.

Dreamstime aus Rumänien gefällt mir immer besser. Zum einen werden dort auch relativ oft gescannte Dias akzeptiert. Und erstaunlicherweise verkaufen sich diese genauso gut wie digitale Bilddateien. Die Vergütungen sind oft niedrig. Aber Kleinvieh macht auch Mist.

123RF kann ich noch nicht beurteilen, da ich dort erst seit einem Monat angemeldet bin. In solch kurzer Zeit kann man über die Vergütungen und Verkaufschancen nicht umfassend urteilen. Die Agentur hat ihren Sitz in Asien und gilt als Billigagentur. Aber diesem fremden Urteil möchte ich nicht vorgreifen, bevor ich nicht meine eigenen Erfahrungswerte gemacht habe.

Crestock stand kurz vor der Insolvenz und wurde in diesem Jahr von einem großen geschluckt. Nun versucht man verzweifelt Käufer zu finden. Auch ich als Verkäufer erhalte öfter Werbemails. Meine Verkäufe sind dort fast null. Dies liegt aber an der bisher komischen Qualitätsanforderung, welche für mich bisher in keinster Weise nachvollziehbar sind? Meine besten Stockfotografien wurden dort fast alle abgelehnt. Dafür wurden meiner Meinung nach oft langweilige und schwer verkäufliche Motive akzeptiert. Die Annahmequote ist dort für meine Motive weit unter 10% Prozent! Bei anderen Agenturen liegen meine Fotomotive bei 25 – 50% Annahmequote.

Übersicht deutscher Stockagenturen:

  • Panthermedia – Älteste deutsche Stockagentur
  • Shotshop – Setzt auf hochwertiges Bildmaterial
  • Zoonar – Qualitätsorientierte Agentur mit den höchsten Provisionen im Stockmarkt

Panthermedia bringt mir inzwischen von den deutschen Agenturen die meisten Einnahmen. Im Vergleich zu vielen englischsprachigen Agenturen sind die Verkaufszahlen allerdings meist nicht so hoch. Dafür sind die Verkaufsprämien oft höher.

Shotshop brachte ursprünglich einzelne sehr gute Verkäufe. Seit der Umstellung der Verkaufspreise und des Provisionsvergütung konnte ich dort gar nichts mehr verkaufen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Agentur, einfach eine zu geringe Bildauswahl hat? Mal sehen wie sich Shotshop weiter entwickelt?

Zoonar beliefere ich erst seit einem Monat. Zwar sind über 1 Mio Bilder nicht gerade viel. Die Unternehmensstrategie erscheint mir allerdings sehr flexibel und zukunftsträchtig! Man kann seine Bilddateien für unterschiedliche Lizenz-Arten verkaufen. So kann der Fotograf, der auf keinen Fall den Microstockmarkt bedienen will, dieses über die Lizenz-Art steuern. Er verkauft somit nur zu hohen Lizenen. Zwar wird er dadurch weniger verkaufen, erhält aber wesentlich höhere Einnahmen. Sehr interessant und zukunftsträchtig finde ich die Kooperation mit 4 weiteren Stockagenturen und Bilderplattformen. Hierzu müssen allerdings unterschiedliche Kriterien erfüllt werden. Ist dies der Fall, können die Fotos bei weiteren Anbietern vermittelt werden! So steigen die Verkaufs-Chancen spürbar!
Mit 50% bis 80% Provision ist Zoonar Spitzenreiter bei der Vergütungen!

Die Vergütungen sind in den letzten Monaten bei einigen Stockagenturen durch Änderungen der Provisionsmodelle gefallen. Allerdings kann dies durch eine hohe Anzahl an verkäuflichen Fotos und regelmäßige Neulieferungen kompensiert werden.

Zum anderen werden ja bereits vorhandene Fotos meist regelmäßig verkauft. Und bei vielen Stockagenturen erhöhren sich die Verkaufsvergütungen ab einer gewissen Verkaufsmenge. Somit kann man auch oft die Einnahmen bei gleicher Verkaufszahl erhöhen.

Ob der Preisdruck weitergeht wird man sehen. Die ersten Agenturen ziehen sich aus dem Geschäft bereits zurück. Andere kleinere wie Zoonar gehen geschickte Kooperationen ein um neue Kunden zu erschließen. Eine hohen Anteil der Vergütungen geben sie fairerweise an die Fotografen weiter. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß diese Strategie eine Möglichkeiten ist um am Bildermarkt zu bestehen.

Für den Fotografen wird es sicherlich auch immer schwieriger gut verkäufliches Bildmaterial online zu bringen. Eine sehr gute analytisch Fähigkeit ist hier oft erforderlich. Was wird an Fotos benötigt? Was ist noch nicht fotografiert worden? Wo gibt es noch Motivnischen? Wer hierfür ein Gespür entwickelt, wird in der Stockfotografie sicherlich erfolg haben.

Für den Einstieg würde ich die folgende Reihenfolge empfehlen:

  • Adobe Stock – Marktführer im europäischen Markt
  • Shutterstock – Favorit bei Bloggern und Webdesignern
  • iStockphoto – Marktführer im Nordamerikanischen Markt
  • Panthermedia – Älteste deutsche Stockagentur

Polylooks und Crestock habe ich bewusst weg gelassen, da diese geschlossen werden oder aus meiner Sicht bereits auf sehr wackeligen Beinen stehen.

5 Comments

  1. chris 17. November 2010
  2. Bernd 17. November 2010
  3. Claude 20. Mai 2012
  4. Roni 17. Februar 2013
  5. Bernd 17. Februar 2013

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