Mein Stockfotografie Report 2018

2018 habe ich meine Blogtätigkeiten auf verschiedenen Themenblogs stark herunter gefahren. Ziel war es mich voll und ganz auf die Stockfotografie zu konzentrieren. Da ich die Stockfotografie als zusätzliche Einnahmequelle zu meinem Hauptberuf nutze, gilt es die verfügbare Zeit dafür effektiv zu nutzen

So bin ich ständig bestrebt meinen Workflow zu optimieren. Ich versuche viele Abläufe möglichst effizient zu bearbeiten. Ständig vorkommende Abläufe werden soweit wie möglich automatisiert oder optimiert.

Stockfotografie
Stockfotografie

Inzwischen gehört auch die Weiterbildung zu diesen Maßnahmen. Irgendwann war mir die Qualität vieler YouTube-Videos zu gering oder oberflächlich. So habe ich mich 2018 bei Linkedin angemeldet um einige Lehrvideos über die Studiofotografie und Bildbearbeitung mit Photoshop nutzen zu können. Knapp 300 $ war mir das Wert. Auf den ersten Blick hört sich das teuer an. Wenn man es mit einem hochwertigen Workshop vergleicht, ist es wiederum sehr günstig. Vor allem kann ich den Zeitpunkt der Schulung selber wählen. So bin ich flexibler und da ich meist nur am Abend oder Wochenende dafür Zeit habe, paßt solch eine Form der Weiterbildung hervorragend für mich. Was brachten mir diese Online-Schulungen? Lasse Behnke ist ein bekannter Photoshop-Composer. Er ist mit zahlreichen Lehrvideos auf Linkedin vertreten. Einige Kniffe und Bearbeitungsschritte habe ich von Lasse inzwischen auch in meinen Workflow einfließen lassen. Zur Übung habe ich 2018 ein paar Composings erstellt. Manche haben sich seitdem sogar verkauft. Ein Composer werde ich allerdings nicht werden. Dennoch brachten einige Hinweise Verbesserungen in meinem Bildbearbeitungsprozess.

Von Eberhard Schuy gibt es zahlreiche Lehrvideos über die Produktfotografie. Von den Basics in der Studiofotografie bis zu kreativen Aufnahme- und Lichttechniken im Fotostudio und der Bildbearbeitung. Durch seine Lehrvideos konnte ich sehr viel über Produktfotografie lernen. Die investierten 300 $ waren alleine durch seine Lehrvideos ihr Geld wert. Für mich hat diese Investition 2018 sehr viel gebracht. Mein Wissen konnte ich gezielt erweitern. Meine Prozesse wurden dadurch besser und schneller. Meine Produktfotos wurden verbessert und verkaufen sich besser. Weiter steigende Einnahmen bei den Bildhonoraren sind die Folge.

Aber auch die Abläufe im Fotostudio und am Rechner wurden optimiert. Ein neuer Rechner bzw. Workstation mit mehr Power unsterstützt meine Bildbearbeitung enorm. Damit sich die Zeiten beim Hochladen der Dateien auf die Server der Bildagenturen reduziert, habe ich einen schnelleren Tarif beim DSL-Anbieter gewechselt. Bis zu 10x schneller sind nun die Dateien hochgeladen. Lustigerweise habe ich durch den Tarifwechsel sogar noch Geld eingespart.

Mein Arbeitszimmer habe ich Mitte 2018 zum effizienteren Fotostudio mit Bildbearbeitungsplatz umgestaltet. Seitdem spare ich mir viel Zeit mit Hin- und Herräumen und Auf- und Abbauen. Seitdem Umbau produziere ich mehr Fotos in höherer Qualität. Die Verkaufszahlen steigen erfreulich an.

Arbeitszimmer + Fotostudio mit neuen Möbeln
Arbeitszimmer + Fotostudio mit neuen Möbeln

Viele Optimierungen habe ich 2018 umgesetzt. Dennoch gibt es immer noch weitere Optimierungsmöglichkeiten. Mich erstaunt es immer wieder, was ich nach 40 Jahren Fotografie alles noch nicht weiß oder wusste. Deswegen werde ich auch 2019 in weitere Schulungen investieren und meinen Wissenshorizont erweitern. Darüber hinaus gibt es einige Bildideen, Investionsbedarf in Equipement und Zubehör. Dafür habe ich eine Prioritätenliste, welche ich Step-by-Step abarbeiten werde.

Die Ideen für neue Fotomotive gehen mir bisher in keinster Weise aus. Ich führe eine Liste über noch zu fotografierende Motive. Inzwischen sind der Großteil meiner Stockfotografien aus dem Fotostudio. Dazu habe ich ein paar Setups und Workflows, womit ich immer ein gleichbleibendes optimales Ergebnis erhalte. Die meisten Motive mache ich als Serie. Oft über ein oder mehrere Jahren hinweg. So kann ich viele Einzelfotos auch zu Bildsammlungen kombinieren. Das erhöht bei manchen Bildagenturen die Verkaufschancen.

Internationale Bildagenturen

Shutterstock

Nachdem 2017 der Umsatz rückläufig war, hat sich dieser 2018 um 10% wieder steigern können. 517 neue Bilder gingen online. Unter den Top 10 Fotos waren 5 Foodmotive, 2 Pflanzen, 1 Tier, 1 Landschaft und 1 Hintergrund. Eine bunte Motivmischung. 2029 Verkäufe und ein Durchschnittsverkaufspeis von $ 1,10.

In der ersten Jahreshälfte hatte ich noch Bedenken, daß die Umsätze weiter fallen könnten. Zwar waren die Umsätze, dank einiger hochwertiger Exklusiv-Verkäufe sehr gut. Allerdings war die verkaufte Menge geringer als in den vergangenen Jahren. Die Verkaufsmenge stieg erst zum Jahresende wieder an. Da es bei den erweiterten Bildlizenzen eine Reduzierung der Honorare gab, bin ich mit 10% Umsatzsteigerung durchaus zufrieden

Adobe Stock / Fotolia

1459 verkaufte Bildlizenzen. 877 neue Bilddateien brachten ein Umsatzzuwachs von ca. 16%. Da es 2017 Stagnation bei der Umsatzentwicklung gab, sind die 16% Plus sehr erfreulich. Unter den neuen Dateien waren auch ein paar 4K-Landschaftsvideos. Verkäufe gab es in dem Bereich leider keine.

Unter den Top 10 Verkäufen waren 5 Foodmotive, 2 Landschaften, 1 Werkzeug freigestellt, 1 Pflanze und 1 grafisches Fotomotiv.

iStock

480 neue Bilddateien und 1128 verkaufte Bildlizenzen brachten leider keine Umsatzsteigerung. Ein einprozentiger Rückgang des Umsatzes gab es 2018.

Alamy

15 verkaufte Bildlizenzen brachten insgesamt über 200 € Umsatz ein. Ein paar Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Dennoch hat sich Alamy als 4. bester Umsatzbringer gehalten.

123R

Hier lade ich keine neuen Dateien mehr hoch. Der Umsatz fiel um weiter 30%.

Dreamstime

Bei Dreamstime lade ich wieder neue Bilddateien hoch. Dennoch ist der Umsatz in 2018 um weitere 25% gefallen.

EYEM

beliefere ich seit 2018 neu. Eine neue jüngere Bildagentur. Ein deutsches Gründerteam mit inernationaler Ausrichtung. Durch die ursprüngliche App fand diese Bildagentur schnell viele Fans. Ca. 300 Fotos sind hier inzwischen online und brachten 20,80 €. Lohnt sich das? Keine Ahnung. Mir erschien die Möglichkeit interessant, daß manche Bilder für Partner ausgewählt werden können. Diese Bilder werden auf Getty Images als RM im höherpreisigen Segment angeboten. Theoretisch sind dadurch höhere Bildhonorare denkbar. Ob dem so sein wird, werde ich aber erst in den nächsten Jahren sehen. Auf jeden Fall werde ich auch 2019 weiter Bilder dort hochladen.

Bigstockphoto

Hier lade ich bereits seit einigen Jahren keine neuen Bilder mehr hoch. 7,94 € Jahresumsatz sprechen hier eindeutige dagegen.

Deutsche Bildagenturen

Shotshop

Diese Bildagentur war schon 2017 das erste Mal die umsatzstärkste deutsche Bildagentur. Auch 2018 war dies so. Mit knapp 20% Umsatzsteigerung ein erfreuliche Entwicklung. 490 neue Bilddateien gingen online.

Panthermedia

Obwohl ich hier keine neuen Bilder mehr hochlade, konnte sich der Umsatz auf knappe 70 € im Jahr halten.

Pitopia

817 neue Bilder gingen online. Mit etwas über 30 € Jahresumsatz mehr als 4x soviel wie im Vorjahr. Dennoch lade ich seit Mitte 2018 keine neuen Bilddateien mehr hoch. Der Besitzerwechsel an Mauritius scheint bei mir keine Umsatzsprünge zu verursachen. Einige Ablehnungen haben mich zudem verärgert, da ich bisher bei Pitopia selbst entscheiden durfte, ob ein Bild verkaufsfähig ist, sind diese Ablehnungen für mich in keinster Weise nachvollziehbar.

Bildunion

Hat Anfang 2018 geschlossen. Komischerweise gab es da noch Umsätze von über 17 €.

Zoonar

Hier lade ich ebenfalls keine neuen Bilder mehr hoch. 11 € Umsatz im Jahre 😉

Fazit:

Offensichtlich geht die Marktkonzentration bei den Microstock-Bildagenturen weiter. Ein paar wenige Bildagenturen gehören inzwischen zu den Global Playern. Bei diesen mache ich inzwischen den Löwenanteil meiner Umsätze. Die meisten anderen Bildagenturen sind trotz steigender Bilddateien am stagnieren oder meist sogar mit rückläufigen Umsätzen.

Umsätze Bildagenturen bis 2018
Umsätze Bildagenturen bis 2018

Die fallenden Umsätze haben zum Teil auch ihre Ursache in reduzierten Honoraren. Inzwischen gibt es keine von mir belieferte Bildagentur, welche die Honorare in irgendeiner Form nicht reduziert hat.

Nachdem ich in den 3 Vorjahren leicht rückläufige Umsätze hatte, ging es 2018 endlich wieder nach oben. Ob es nur eine technische Erholung bleibt werden die nächsten Jahre zeigen. Auf Grund der vielen Optimierungen erwarte ich allerdings auch in 2019 eine weitere Umsatzsteigerung. Nach den ersten sechs Monaten scheint sich das bereits zu bestätigen. Allerdings muß das auch noch die zweite Jahreshälfte bestätigen. Mit effizienteren Abläufen und den Weiterbildungsmassnahmen bin ich offenbar auf dem richtigen Weg.

Wie haben sich bei euch die Umsätze 2018 entwickelt?

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