Mein Eindruck nach drei Monaten intensiver Stockfotografie

Seit ich mir im Dezember eine Studio-Blitzanlage gekauft habe, bin ich regelrecht im Fotofieber! Als fotografisches Ziel für 2012 habe ich mir einen Bildbestand von mindestens 1000 Fotos bei den größten Microstock-Bildagenturen gesetzt. Ziel dieser persönlichen Vorgabe ist natürlich eine Steigerung bei den Verkaufsumsätzen. Nach den ersten drei Monaten zeichnen sich bereits die ersten Tendenzen ab und lassen erste Schlußfolgerungen zu.

Im Prinzip ist vieles eingetreten wie ich erwartet oder besser gesagt erhofft habe. Ende Januar hatte ich ca. 3.700 Fotos bei mehreren Bildagenturen zum Verkauf online.
Ende März sind ca. 6.300 Fotos bei mehreren Bildagenturen online.

Selbstportrait
Selbstportrait

Im Februar kamen 998 neue Fotos dazu.
Im März waren es 1.611 neue Fotos, wovon allerdings über 500 neue Fotos durch eine Anmeldung bei einer neuen Bildagentur zu Stande gekommen sind.
Im Schnitt kann man aber von etwa 1.000 neuen Fotos je Monat rechnen.

Derzeit fotografiere ich an jedem Wochenende. Der Schwerpunkt sind People und Foodfotografien.
Das Fotografieren nimmt dabei allerdings den geringsten Zeitaufwand in Anspruch.
Die Bildbearbeitung und Verschlagwortung erfordert, trotz optimierter Ablaufprozesse, am meisten Zeit.
So bin ich meist einen großen Teil am Samstag und Sonntag mit dem Fotografieren, Bearbeiten und Verschlagworten beschäftigt. Aber auch werktags nach Feierabend, sitze ich abends noch 1 bis 3 Stunden am PC und verschlagworte oder übersetze die Suchwörter und Titel ins Englische. Ach ja, und das hochladen der Bilder an inzwischen 11 Bildagenturen erfordert auch eine gewisse Zeit.

Nun habe ich schon, je nach Bildagentur, das ein oder andere Jahr an Erfahrung. Mit der erhöhten Produktion und der Verlagerung auf andere Motivebereiche fängt man allerdings meist bei null an. Deswegen blicke ich auf die ersten drei Monate zurück und werde meinen Eindruck über die Microstock-Bildagenturen darstellen.

Microstock-Bildagenturen

Fotolia

Bei Fotolia konnte ich meinen Bilderbestand in den ersten drei Monaten auf 574 fast verdoppeln. Die Annahmequote liegt inzwischen bei über 80%.

Da Fotolia seit dem letzten Jahr eine Relevanz-Suche als Standard eingestellt hat, werden in dieser, neue Bilder irgendwo im Mittelfeld positioniert. Dies hat für den Fotografen zur Folge, daß selbst sehr gute Fotos am Anfang erst einmal in der Masse untergehen. Lediglich bei Nischen hat man kurzfristig gute Verkaufschancen. Bei über 16 Mio Bildern sind die Nischen allerdings rar geworden. Also muß man sich bei Fotolia gedulden, bis die eigenen neuen Fotos von Bildkäufern gefunden werden und gekauft werden.

So erklärt sich auch, daß ich im Januar und Februar keine Umsatzsteigerungen im Vergleich zu den Vorjahresmonaten realisieren konnte. Im März gab es allerdings einen Umsatzsprung um 60% zum Vorjahresmonat. Ob dies eine Eintagsfliege war, werden die kommenden Monate zeigen. Ich rechne allerdings auch mit weiteren Umsatzsteigerungen in den nächsten Monaten. Der Grund sind die verkauften Bilder im März. Darunter waren bereits einige aus den jüngsten Fotoproduktionen. Durch diese Verkäufe verbessern sich diese Motive auch in der Relevanzsuche, wodurch die Verkaufschanchen weiter steigen werden.

Anfang des Jahres habe ich bei Fotolia ein paar Fotos exklusiv hochgeladen um auch den Verkaufspreis höher einstellen zu können. Zudem habe ich bei Fotolia auch ein paar ältere Fotos exklusiv online. Bisher brachte es mir kaum Umsätze. Im ersten Quartal konnte ich nur ein Bild verkaufen. Es ist sehr erfreulich wenn man das dreifache Bildhonorar erhält. Ich bin aber der Überzeugung, daß ein höherer Verkaufspreis nur bei besonderen Bildern sinnvoll ist. Bei den meisten Fotomotiven gibt es inzwischen eine viel zu große Bildauswahl, so daß es auch zahlreich günstigere Motive von anderen Fotografen gibt. Deswegen stelle ich derzeit keine Fotos mehr exklusiv ein.

Bei Landschaftsmotiven hat man bei Fotolia eine sehr hohe Ablehnungsquote. Wenn sehr gute Natur- und Landschaftsfotografien auf 10% Annahmequote kommen, ist es viel!
Bei People- und Food-Motiven liegt die Annahmequote bei 70 – 100%. Voraussetzung ist eine technisch einwandfreie Vorbereitung.

Für mich ist derzeit Fotolia nicht mehr die Nummer eins bei den Microstock-Bildagenturen. Shutterstock hat in den ersten drei Monaten wesentlich bessere Umsätze gebracht. Aber auf Grund der Relevanz-Suche könnte sich dies im Laufe der Monate auch wieder ändern.

Selbstportrait als Fotograf mit Teleobjektiv von vorne
Selbstportrait als Fotograf mit Teleobjektiv von vorne

Shutterstock

Es gibt Fotografen die sollen Shutterstock haßen? Wer will schon mit 0,25 $ für eine Bildlizenz abgespeist werden?

Dabei übersehen sie einige positive Effekte die Shutterstock bietet. Die meisten Käufer sind Großkunden die viele Bilder abnehmen und deswegen per Abonnement einkaufen. Der Käufer zalhlt einen Pauschalbetrag über 3, 6 oder 12 Monate und kann dafür ein bestimmtes tägliches Kontingent an Bildern downloaden.

Diese Kunden kaufen auch Bilder die sie gerade nicht benötigen. So wird zu bestimmten Themen alles heruntergelanden was gefällt. Ob diese Bilder dann tatsächlich eingestzt werden? Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist es eine Verkaufsfördernde Preispolitik.

Wer regelmäßig neue Fotos liefert, erhält regelmäßig gute Bildhonorare. So sind nun auch meine Erfahrungen, nachdem ich ernsthaft mit der Microstock-Fotografie angefangen habe.

Nach den ersten zwei Monaten hatte ich schon mehr Einnahmen als im gesamten Vorjahr! Sofern die Einnahmen weiter auf dem bisherigen Niveau andauern, sind die Einnahmen aus Bildhonoraren mindestens auf dem Gesamtniveau aller Bildagenturen aus dem Vorjahr.

Ein weiterer Umsatzpusher war das erreichen der 500$ Umsatzgrenze. Danach steigt das Bildhonorar von 0,25$ auf 0,33$ je Bildlizenz. Das sind automatisch 30% mehr!

Neben den Abo-Verkäufen gibt es noch on Demand Verkäufe die je nach Auflösung mit enigen Dollar vergütet werden. Und Einzellizenzen bringen richtig Kohle. Diese sind allerdings bisher unregelmäßig.

Shutterstock ist bei mir derzeit die Nummer eins in Punkto Umsatz.

Bei Shutterstock lade ich meine englisch verschlagworteten Bilder immer zu erst hoch. Diese haben eine sehr gute Prüfung der Suchwörter. So kann ich mögliche Tippfehler für die anderen Bildagenturen noch rechtzeitig korrigieren.

Wobei Shutterstock eine Bildagentur aus Nordamerika ist. Da werden manche Wörter manchmal anders geschrieben als im britischen Englisch. Dennoch kann man die Hinweise sehr gut für Korrekturen übernehmen.

Gute Landschaftsfotos werden teilweise akzeptiert. Zumindest liegt die Annahmequote höher als bei Fotolia. Allerdings wird man damit selten über 50% Annahmequote kommen. Bei den People- und Foodmotiven liegt die Annahmequote bei mir meist über 90%.

iStockphoto

ist bei einigen Fotografen nicht so beliebt. Die Senkung im vergangen Jahr der Bildhonorare führte zu zahlreichen Verstimmungen bein den Fotografen.

Das Handling beim hochladen und Verschlagworten ist ebenfalls relativ umständlich und zeitaufwändig.

Und wenn man kein exklusiver Fotolieferant ist, gibt es auch noch ein niedriges Wochenlimit für Bildmaterial.

Zweideutige und mutmaßlich nicht eindeutige Suchwörter führen rigoros zur Ablehnung eines Bildes.

Das mag als Fotograf nervig sein, dient aber im Prinzip für eine qualitativ hochwertige Suche für den Bildkäufer. Nach einigen Ablehnung hat man genügend Erfahrungswerte um die passenden Suchwörter auszuwählen.

Trotz dieser umständlichen Abläufe gefällt mir inzwischen iStockphoto immer besser. Durch das Wochenlimit habe ich derzeit zwar nur 394 Bilder online. Aber auch hier sind bereits Umsatzsprünge erkennbar. Sehr erfreulich sind auch die steigende Umsätze über die Partner-Bildagenturen von iStockphoto. Diese nehmen derzeit fast monatlich zu.

Von den neuesten Fotos konnten bereits einige verkauft werden. Ohne diese wären die leichten Umsatzanstiege nicht möglich gewesen.

Dreamstime

Auch bei Dreamstime konnte ich bereits einige der neueren Fotografien verkaufen. Die Umsatzträger sind hier allerdings noch ältere Fotos, insbesondere aus dem Vorjahr. Zudem sind die Verkäufe relativ unregelmäßig. Die Schwankungen bei den Verkäufen sind relativ hoch.

Dies liegt aber auch am Verkaufsprinzip. Wenn ein Foto oft verkauft wird, wird es automatisch teurer. Dadurch werden die nicht verkauften in vergleichbarer Qualität wieder interessant und werden oft nach längerer Zeit doch noch verkauft. Und wenn ein Verkaufsrenner verkauft wird, gibt es ein fettes Verkaufshonorar.

Durch dieses Prinzip kann es, je nach Motiv, auch mal ein paar Monate dauern bis man mit neuen Bildern die ersten Verkäufe realisiert. Dennoch konnte ich in den ersten drei Monaten bereits 50% mehr zum Vorjahresmonat an Bildhonorar erzielen. Offenbar zahlen sich auch bei Dreamstime die neuen Fotografien bereits aus.

123RF

Im Prinzip eine der Überraschungen in 2012.

Mit 18,36$ im kompletten 2011 war 123RF eine richtig lahme Ente. Ich hatte mir schon überlegt ob ich überhaupt noch weitere Fotos hochladen sollte?

Aber meine Ausdauer hat sich auch hier gelohnt. In den ersten drei Monaten lagen die Bildhonorare bei 33,50$. In drei Monaten fast eine Verdoppelung zum gesamten Vorjahr. Aber auch die Verkaufszahlen steigen von Monat zu Monat.

Bei 123RF kann der verkaufende Fotograf 5% seiner Bilder als Favorit kennzeichnen. Diese werden bei den Suchergebnissen besser positioniert. Man sollte dies unbedingt nutzen, da man dadurch die Verkäufe, in gewissen Rahmen, sehr positiv beeinflussen kann.

123RF hat bei mir das Umsatzniveau von Dreamstime erreicht. Beide streiten derzeit bei mir um den vierten Platz.

Bigstockphoto

Die Bildagentur gehört zu Shutterstock. Leider sind die Umsätze nicht wie bei Shutterstock. Obwohl ich inzwischen 530 Bilder online habe, sind die Verkäufe bisher sehr dürftig. Im letzten Monat waren es gar keine. Allerdings konnte ich einen Werbekunden vermitteln, was wenigstens über 4$ brachte.

Es bleibt abzuwarten wie sich Bigstockphoto weiter entwickeln wird?

Bei 123RF hatte ich in den ersten Monaten einen ähnlichen Eindruck. Dies kann sich aber durch Veränderungen im Marketing auch schnell ändern.

Abwarten und Tee trinken.

Crestock

Nein danke!

59 Fotos habe ich dort online. Nachdem der Großteil meiner Agenturbilder dort abgelehnt wurde, lade ich kein neues Bildmaterial mehr hoch.

Der Aufwand lohnt sich einfach nicht.
Seit der Einführung von Abonnements sind auch die Bildhonorare bei 0,25$ angekommen. Bei den geringen Verkaufsmengen kann ich darauf verzichten.

Zudem sind die Absagegründe in keinster Weise nachvollziehbar. So kann man sich auch auf kein Konzept oder irgendeine Anforderung einstellen. Zumindest habe ich bisher nicht heraus gefunden was Crestock eigentlich für Bildmaterial verkaufen möchte?

Deutsche Microstock-Bildagenturen

sind zum Teil inzwischen auch international unterwegs. Pauschal könnte man sagen, daß die meisten relativ hohe Bildhonorare bieten und die Verkaufsmengen relativ gering sind. Dennoch haben einige Bildagenturen den ein oder anderen Vorzug.

Wenn man hier ein Bild verkauft, hat man genauso viel Bildhonorar wie bei anderen Bildagenturen nach mehreren Wochen oder Monaten mit vielen Verkäufen.

Panthermedia

ist für mich oft sehr zwiespältig.

Erfreulich ist inzwischen eine fast 100%ige Annahmequote. Da man bei Panthermedia die eigenen Bilddateien, im Account, wieder downloaden kann, ist es für mich auch eine mögliche Backup-Möglichkeit meiner Stockfotografien!

Gemäß der alten Statistikübersicht sind die Aufrufe sehr gering. Wenn man allerdings mal eine Lizenz verkauft erhält man ein meist höheres Bildhonrar als bei den meisten internationalen Microstock-Bildagenturen.

Ob die Einführung eines alternativen Abonnements für Käufer sinnvoll war, kann ich schwer beurteilen.
Auf jeden Fall sind die Verkaufsumsätze deswegen nicht gestiegen. Und die Verkaufszahlen bei den Abonnements scheinen mir auch stark rückläufig geworden zu sein?
Aber das kann auch an meinem Portfolio liegen?

Im ersten Quartal habe ich ca. 60% vom Vorjahresumsatz erzielt. Allerdings war dies ein Verkauf einer großen Bildlizenz. Also nicht unbedingt representativ. Mal sehen was am Jahresende für eine Summe dastehen wird?

Shotshop

ist eine kleinere Bildagentur aus Hamburg. Ein monatliches Limit von 40 Bildern zwingt mich derzeit zu einer strengeren Bildselektion. Aber das steigert sicherlich auch die Qualität. So ist dadurch auch die Annahmequote auf über 70% gestiegen.

In diesem Jahr gab es noch keine Umsätze. Ist aber für diese kleine Bildagentur keine Seltenheit, wenn es längere Umsatzpausen gibt. Die Vergütung sind trotz einiger Preisreduzierungen immer noch recht hoch.

Zoonar

Mit meinen neuen Motiven der People und Foodfotografie ist die Annahmequote auf 90 – 100% angestiegen.

Zoonar vermarktet die Fotos direkt als auch über derzeit bis zu 8 weitere nationale und internationale Bildagenturen.
Der Fotograf kann selber entscheiden ob er sein Bildmaterial bei weiteren Agenturen verkaufen möchte.
Für meinen Geschmack sind die Bearbeitungszeiten von bis zu 6 Monaten oft viel zu lange und das Abrechnungssystem mit den Partneragenturen ist in keinster Weise transparent und nachvollziehbar.

Verkäufe über Zoonar werden dagegen transparent dargestellt und es können Statistiken über die Bildansichten von heute, der Woche und des Monates aufgerufen werden. Da ist ganz schön Betrieb! Umso erstaunter empfinde ich die bescheidenen Verkäufe?

Mal sehen welche Verkäufe sich in diesem Jahr realisieren lassen? Die bisherigen 0,19 € sind da noch sehr mager.

Pitopia

gefällt mir aus mehreren Gründen derzeit von den deutschen Stockagenturen am besten!

Neue Bilder lade ich zuerst bei Pitopia hoch. Warum? Dort werden sogar Tipp- und Rechschreibfehler erkannt und durch eine Warninfo kenntlich gemacht. Zudem gibt es einen Schlagwort-Assistenten, der noch weitere Suchwörter ergänzen kann. So kann ich für die anderen Bildagenturen die Verschlagwortung in manchen Fällen noch optimieren.

Verkäufe sind nicht häufig, dafür werden diese aber sehr gut honoriert.

Obwohl ich nun 659 Bilder online habe, gab es in diesem Jahr noch keinen einzigen Verkauf. Dennoch werde ich weiterhin an Pitopia neues Bildmaterial liefern. Ein Verkauf kann 1-3 Monate Verkäufe von internationalen Bildagenturen bedeuten.

Wird ein Bild als Redaktionstipp ausgewählt, wird es automatisch sehr weit vorne bei den Suchergebnissen gezeigt. Allerdings ist man mit dieser Vergabe recht geizig. Allerdings dürfte dies auch für sehr gute Suchergebnisse sorgen. Die Redaktionstipps werden so auch sehr häufig aufgerufen, wodurch die Verkaufschancen steigen.

Ein Steckenpferd von Pitopia ist die Foodfotografie. So liegt in diesem Bereich die Annahmequote bei gutem Bildmaterial auch meist bei 100%.

Da die Verkäufe noch recht selten sind, bin ich sehr gespannt auf die weitere Entwicklung bei dieser Bildagentur.

Bildunion

648 Fotos habe ich nun online und bisher keinen einzigen Verkauf.

Beim hochladen gehen oft Umlaute und ß verloren und müßen dann zeitaufwändig bei den Suchwörtern ergänzt werden. Aber dies mag ein Formattierungsproblem meiner Bilddatei sein. Nach einer Lösung habe ich allerdings noch nicht gesucht.

Da man bei Bildunion seine eigenen Bilder auch wieder kostenlos downloaden kann, dient auch diese Bildagentur als Backup für meine Stockfotografien.

Und wenn es irgendwann mal das ein oder mehrere Bildhonorare geben sollte? Auch recht 😉

Bildmaschine

verspricht 40-60% Bildhonorar, in Abhängigkeit vom Portfolio oder Umsatz.
Da ich mich dort erst im letzten Monat angemeldet habe, kann ich über die Bildagentur noch keine Erfahrungswerte vermelden.

Die Bearbeitungszeit neu hochgeladener Fotos ist sehr schnell. Diese sind in 1-2 Tagen bearbeitet und freigegben. Die Annahequote ist relativ hoch.

Ob und wieviel Umsätze realisierbar sind, wird die Zukunft zeigen.

Fazit nach drei Monaten intensiver Stockfotografie

Die Stockfotografie betreibe ich als Nebenerwerb. Hauptberuflich bin ich Handelsfachwirt und vertreibe Leitungen und Steckverbinder für Photovoltaik-Systeme. So bleibt mir meist nur die Möglichkeit an Wochenenden zu fotografieren.

Inzwischen nenne ich mein Tun Fotoproduktion. Viele Prozesse sind optimiert und regelmäßige Abläufe wurden und werden auf ein Minimum an Zeitaufwand reduziert.

Inzwischen ist der fotografische Aufwand relativ gering. Je nach Motiv und Aufwand benötige ich etwa ein bis zwei Stunden für eine Fotoproduktion. In dieser Zeitspanne entstehen meiste 30 – 40 neue verkaufsfähige Fotomotive. Die Weiterverarbeitung am Rechner benötigt mehr Zeit. Die Bildauswahl, Ausschnitt optimieren. Helligkeit und Farbton anpassen. Hintergrund freistellen. Bei Portraits die Haut etwas weichzeichnen und Hautunreinheiten entfernen erfordert je nach Anzahl der Bilder von 2 bis 20 Minuten.

Die Verschlagwortung ist meist am zeitaufwändigsten. Bei Fotoserien kann man einen Teil der Suchwörter durch kopieren übernehmen. Bei unterschiedlichen Motiven ermittle ich in Frage kommende Suchwörter über verschiedene Analysetools. Zuerst verschlagworte ich alle Bilder in Deutsch. Danach wird in Lightroom eine virtuelle Kopie in Englisch verschlagwortet.

Der Zeitaufwand ist in der Freizeit teilweise recht enorm. Wenn man einige Abläufe optimiert und automatisiert ist es aber realisierbar.

Nach drei Monaten intensiver Fotografie für Microstock-Bildagenturen kann ich sagen das hier durchaus noch Verdienstmöglichkeiten bestehen. Der anfänglich scheinbar geringe Verdienst sollte einen nicht abschrecken. Wenn die Bilder einmal online sind, können sie ja auch in den folgenden Jahren Umsätze bringen. Und je mehr Bilder man online hat, umso größer werden theoretisch auch die Umsätze.

Wieviel man verdienen kann ist sicherlich von vielen Faktoren abhängig. Sowohl die Qualität der Bilder als auch die Art der Fotomotive. Und der Zufall spielt bei der Bildermasse bei vielen Bildagenturen auch eine gewisse Rolle.

Ich werde auf jeden Fall weiterhin intensiv mein Portfolio bei den Microstock-Bildagenturen ausbauen.

Als Einsteiger würde ich heute weniger den Einsteig bei deutschen Bildagenturen empfehlen. Bei den internationalen sind die Verkaufschancen und Gesamtumsätze viel höher. Zum Einstieg eignet sich Fotolia am besten, da man dort auch alles in deutscher Sprache einstellen kann. Wer bereits ein umfangreiches Portfolio hat, sollte auch die Bildagenturen von Shutterstock, Dreamstime, iStockphoto und 123RF in Erwägung ziehen. Wer ein Bilder-Backup benötigt wird auch Panthermedia und Bildunion in betracht ziehen. Bei beiden ist die Annahmequote sehr hoch und können die eigenen Bilddateien gratis wieder im Download bereitgestellt werden.

21 Comments

  1. Spotcatch 10. April 2012
  2. Bernd 10. April 2012
  3. Jürgen 24. Oktober 2012
  4. Alf 4. Juni 2013
  5. Bernd 5. Juni 2013
  6. Andre Bonn 8. Oktober 2013
  7. Rolf Stalder 28. Juni 2014
  8. Bernd 28. Juni 2014
  9. Ray Getty 20. April 2016
  10. Bernd 20. April 2016
  11. Ray Getty 21. April 2016
  12. Pingback: iStock by Getty Images – Mr Ray Getty – Blog 17. Mai 2016
  13. Theodor Decker 21. April 2017
  14. Bernd 21. April 2017
  15. Tanja Kress 24. April 2017
  16. Theodor Decker 25. April 2017
  17. Bernd 26. April 2017
  18. Felix 29. Mai 2017
  19. Bernd 29. Mai 2017
  20. Ute Leinauer 31. Mai 2017
  21. Bernd 1. Juni 2017
  22. Bambus-Loot 24. Januar 2018

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