Geld verdienen mit der Stockfotografie?

Wer möchte nicht mit seinem Hobby und viel Spaß so nebenbei Geld verdienen? Ich denke gegen solch eine Situation hätten wohl die wenigsten etwas dagegen? Dies dürfte auch der Grund sein warum es immer mehr Homepages und Informationen im Internet über das Thema Geld verdienen gibt. So gibt es auch ein steigendes Interesse an der Stockfotografie. Nein, damit ist nicht gemeint das man am Stock geht. Wobei? Aber lassen wir die Wortspielereien.

Stock kommt vom englischen Wort Lager. Eine Stockagentur hat also die Fotos bereits vorproduziert am Lager. Der Vorteil für den Suchenden ist das er gleich die Bilder online betrachten, kaufen und downloaden kann. Er spart sich Zeit und auch meist viel Geld da er keinen Fotografen mit einem teuren Fotoauftrag beauftragen und keine zeitaufwändige Anfrage und Verhandlung führen muss. Voraussetzung ist das der Kunde findet was er sucht. Die meisten Stockagenturen haben inzwischen viele Millionen Fotos zur Auswahl. Zumindest über viele Werbemotive und Grafiken gibt es eine grosse Auswahl.

Nun kann man mit Fotos auf unterschiedliche Art Geld verdienen. Die klassische Methode ist wohl die Auftragsarbeit. Man erhält eine Anfrage. Erstellt darüber ein Angebot. Erhält den Auftrag und legt los. Nach der Lieferung des gewünschten Fotos oder der Fotoserie erfolgt die Berechnung. Aber diese klassische Methode soll heute nicht unser Thema sein.

Seit einigen Jahren gibt es zahlreiche Stock- und Microstockagenturen. Als Fotograf kann man dort nach der Anmeldung seine Fotografien zum Verkauf hochladen. Bei den meisten Anbietern werden die Fotos nach bestimmten Kriterien vor einer Freigabe geprüft. Mögliche Aufnahmekriterien können sein

  • Verkaufschancen
  • Technisch optimale Qualität
  • Priorität auf bestimmte Motivbereiche und Themen
  • besonders gesuchte Motive und Themen
  • persönlicher Geschmack und Einschätzung des Editors
  • und weitere Kriterien

Die hier aufgelisteten Kriterien sind sicherlich unvollständig und sollen nur einen ersten Eindruck für Einsteiger vermitteln das es bei der Annahme von Bildmaterial vieles zu beachten gibt. Aber alleine schon aus eigenem Interesse geben die meisten Stockagenturen meist zahlreiche Hinweise was für Motive und Umsetzung eines Motives die Aufnahmechancen erhöhen könnte. Schliesslich wollen die Agenturen ja auch für ihre Werbekunden möglichst das passende Bildmaterial parat haben. Deswegen sollte man vor dem ersten Bilderdownload erst einmal die gesuchtesten Bildmotive der jeweiligen Agentur ermitteln. Wenn man solch gesuchte Motive als erster online stellt sind die Chancen für eine Aufnahme und Verkäufe wesentlich höher.

Geld verdienen
© creative studio – Fotolia.com

Ein weiterer Punkt den man unbedingt beachten sollte sind die genauen rechtlichen Aspekte bei Fotografien und ihren Motiven. Bei den meisten Agenturen sind manche Motive untersagt. Da die meisten Agenturen die Bilder weltweit verkaufen wird meist das strengste Copyright-Gesetz angewendet. Dies ist meist die gesetzliche Regelung in den USA. So dürfen fast immer keine Markenzeichen und Markennamen abgebildet sein. Aber auch manche Gebäude bedürfen eines Releases. Also eine schritliche Einverständniserklärung des Eigentümers! In Europa nur bei wenigen Gebäuden ein Thema, aber beim Verkauf in den USA könnte es ohne Release sehr teuer werden. Also vorher immer prüfen was für Motive und Produkte nicht zu rechtlichen Folgen führen. Hierzu haben alle Stockagenturen in ihren Geschäftsbedingungen klare Regeln. Wenn man diese beachtet sollte es auch keine Probleme geben.

Nun wird in der heutigen Zeit an jeder Internet-Ecke das grosse Geld versprochen. So auch teilweise beim Verkauf von Fotografien und Grafiken über Stockagenturen. Die Wirklichkeit sieht aber meist anders aus als die Theorie. Geschichten über Fotografen die damit zum Millionär wurden gibt es da. Die stimmen sogar in Einzelfällen. Aber keine Angst ohne eine strukturierte Organisation und viel Fleiss wird kaum jemand seinen Lebensunterhalt mit der Stockfotografie verdienen können. Wie bei vielem wird es von der eingesetzten Zeit abhängen. Wer mehr investiert wird auch mehr heraus bekommen. Wer wenig Zeit investiert wird weniger Einnahmen realiseren können. Aber für ein erfolgreiches Verkaufen sollte man auch sehr penibel organisiert sein. Gezielt gesuchte Motive fotografieren und online stellen. Und ein sehr gut durchdachtes Keywording entwickeln. Da die Suche über Suchwörter am meisten verbreitet ist, haben diese unscheinbaren Wörtern ein hohes Gewicht am Verkaufserfolg!

Soll man sogenannten Experten glauben schenken sind wohl meist Personenaufnahmen aus dem Leben und in einer Aktion bei Werbekunden sehr gesucht. Aber wenn man sich die Agenturen genauer anschaut gibt es darüber schon sehr viele Motiv- und Themenbereiche. Da ist es mit neuem Bildmaterial meist auch schwer seine neuen Bilder an den Bildersuchenden zu bringen. Hier ist die Suche nach Nischen angesagt. Dort liegen meist sehr gute Verkaufschancen. Ich zum Beispiel kann mangels Studio kaum brauchbare Portraits von Personen realiseren. Aber umso erstaunlicher war für mich das auch viele meiner Tierfotos und Landschaftsfotos gut bis sogar sehr gut verkäuflich sind. Aber auch reine Grafiken können sehr gut verkäuflich sein. Also jeder Photoshop-Gestalter kann sich hier ausleben und seine Kreationen verkaufen. Webmaster sind oft auf der Suche nach unterschiedliche Grafiken zum aufpeppen ihrer Homepage und ihres Blogges. Da werden von Buttons über Icons bis zum Hintergrund das sämtliche Homepagegrafiken-Repertoire gesucht.

Was kann man mit Stockagenturen verdienen? Dies ist schwer zu sagen da es sehr unterschiedlich ist. Ich habe in meinem ersten Jahr bei Fotolia mit etwa 110 Fotos etwa 350 € eingenommen. Im zweiten Jahr habe ich mich bei weiteren Stockagenturen angemeldet und kam insgesamt mit 100 – 180 Fotos je Agentur auf etwa 700 € im Jahr. Wobei ich die Stockfotografie als Nebeneinnahme meines Nebengewerbes als Webmaster betreibe. Also aus Zeitgründen selten gezielt für Stockagenturen fotografiere sondern lediglich auf vorhandenes Bildmaterial zurück greife um daraus einen kleinen Nebenverdienst zu realiseren. Wer die Stockfotografie gezielt und mit höherem Zeitaufwand betreibt kann da durchaus auf 1.000 € und mehr im Monat kommen. Alles nur eine Frage des Einsatzes.

Ach ja, wichtig ist auch das man bei dem Vorsatz Fotos verkaufen zu wollen bereits Gewinnabsichten hat. Und somit verlangt der deutsche Fiskus auch eine freiberufliche Anmeldung oder eine Gewerbeanmeldung.

Was davon sinnvoller ist, ist vom Einzelafall abhängig und sollte man sich vorher genau überlegen. Eine Beratung durch einen Steuerberater ist hier zu empfehlen.

Wenn man ausschliesslich seine Bildrechte über Bildagenturen vermarktent reicht eine freiberufliche Tätigkeit, die dem Finanzamt mitgeteilt wird und auch als solche anerkannt werden muss.

Betreibt man als Fotograf noch ein Fotostudio mit festen Standort und oder macht man auch Auftragsarbeiten, handelt es sich um Gewerbe. In solchen Fällen ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Diese gibt es bei der Regionalen Behörde. Logischerweise auf dem Gewerbeamt.

Vor dem Start sollte man sich unbedingt über beide Möglichkeiten informieren. Sowohl die freie berufliche als auch die gewerbliche Tätigkeit haben ihre Vor- und Nachteile. Was für wen die bessere Variante ist, ist vom Einzelfall abhängig. Grundinformationen über die Anmeldung und was dabei zu beachten ist bietet in Deutschland das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie auf seiner Homepage www.existenzgruender.de an.

Aber zurück zu den Stockagenturen. Hier gibt es eine Fülle an Anbietern. Welcher für wen der optimale ist wird man kaum im Voraus sagen können. Hier gilt es einfach ein paar ausprobieren. Eine kleine Auswahl von den Stockagenturen mit denen ich derzeit zusammen arbeite werde ich in den nächsten Wochen hier im Blog vorstellen.

Also einfach beim nächsten Artikel über die Stockagenturen wieder hier im Blog reinschauen.

2 Comments

  1. Jürgen Thomas 14. September 2013
  2. Bernd 14. September 2013

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