Pseudo-HDR

Im letzten Artikel habe ich aufgezeigt wie man ein HDR (High Dynamic Range) Foto erstellen kann. Wer diesen Artikel bereits gelesen hat, weiß daß die HDR-Fotografie bei hohem Kontrast diesen ausgleichen kann. Kann man auch ein HDR-Foto ohne Belichtungsreihe machen? Ja, wenn gewisse technische Möglichkeiten erfüllt werden, geht dies durchaus. Ich zeige euch einfach einmal ein Beispiel. Die Grundlage ist das folgende Foto:

Originalfoto für Pseudo-HDR
Originalfoto für Pseudo-HDR

Eine flaue Landschaftsaufnahme mit leichtem Gegenlicht. Da könnte man etwas mehr herausholen.

Was ist ein Pseudo-HDR?

Das HDR-Foto wird nicht aus einer Belichtungsreihe errechnet.

Aus einem Foto werden Belichtungsreihen simuliert.
Am besten geeignet sind hier RAW-Bilddateien, da diese keine Qualitätseinbußen bei der Verstellung der Helligkeit haben.
Liegt die Bilddatei in TIFF vor, läßt sich die Helligkeit ebenfalls mit geringen Verlusten varieren. Allerdings ist der Umfang an Lichtwerten meist geringer als bei einem RAW.
Die schlechteste Ausgangsdatei ist ein JPG, da dieses meist bereits komprimiert ist und somit reduzierte Bildinformationen hat. Eventuel kann man aber auch aus einer JPG-Datei ein Pseudo-HDR erstellen. Vor einer Bearbeitung sollte die Originaldatei erst einmal in das TIFF-Format umgewandelt werden. Danach kann es wie ein TIFF weiterverarbeitet werden.

Ich habe vom dem Foto oben aus drei Dateien ein Pseudo-HDR erstellt. Einmal mit -2, einmal korrekt und einmal mit +2 im Lichtwert verstellt. Danach habe ich die drei Bilddateien mit Photomatix Pro bearbeitet. Nach ein oder zwei Minuten hatte ich dann das folgende Pseudo-HDR:

Pseudo-HDR
Pseudo-HDR

Das Foto ist etwas besser als das Original. Im Hintergrund hat man etwas mehr Zeichnung. Wobei man dies bei diesem Motiv auch mit der herkömmlichen Bildbearbeitung herausholen könnte. Aber in diesem Beispiel möchte ich ja in erster Linie die Möglichkeiten eines Pseudo-HDR aufzeigen. Etwas mehr Zeichnung und Farbintensität sind die Folge. Mit einer guten HDR-Software hat man meist weniger Bearbeitungsschritte als mit Lightroom oder Photoshop. So ist zumindest mein Eindruck. Aber das hängt sicherlich auch von den persönlichen Arbeitsgewohnheiten ab.

Was bringt ein Pseudo-HDR?

Bei Fotos mit hohem Kontrast kann man mit einer guten HDR-Software oft noch einen Kontrastausgleich realisieren.
Am besten geeignet sind RAW-Dateien, aus denen Über- und Unterbelichtungen simuliert werden und danach als HDR bearbeitet werden.

Was HDR kann, möchte ich noch an einem zweiten Motiv, wo die Original-Bilddatei ein JPG ist zeigen. Original Foto in JPG:

Original JPG für Pseudo HDR
Original JPG für Pseudo HDR

Von diesem Foto wurde per Lightroom dieses Original und je zwei Über- und Unterbelichtungen mit 2 Lichtwerten Unterschied gemacht. Die künstliche Belichtungsreihe wurde in TIFF-Dateien umgewandelt und danach mit Photomatix Pro bearbeitet:

Pseudo-HDR aus einem JPG
Pseudo-HDR aus einem JPG

Und schon hat man aus einem bescheidenen Foto ein interessanteres und im Kontrast ausgwogeneres. Allerdings eignet sich das JPG-Format weniger. Das Bildrauschen ist enorm angestiegen. Allerdings liegt dies bei dieser Aufnahme auch an der hohen ISO von 800, mit der das Foto entstanden ist. Bei solch hoher ISO-Einstellung hat die Kompaktkamera bereits ein höheres Grundrauschen. Aber man kann erahnen, was man alles noch an Feinheiten und Details mit der HDR-Technik herausholen kann.

One Response

  1. fotograf paris 17. Mai 2011

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