Praxistest mit Studioblitzanlage Walimex Pro VC 400 Plus

Als ich mich vor knapp zwei Jahren entschied mein Nebengewerbe auf die Stockfotografie zu verlagern, dachte ich auch über Anschaffung einer Studio-Blitzanlage nach. Mit dieser Überlegung bin ich sicherlich nicht der einzige Fotograf. Wenn man mit der Fotografie Geld verdienen will, gibt es doch einige Motivbereiche, wo eine Blitzanlage das Arbeiten wesentlich erleichtert.

Für bestimmte Licht- und Motivsituationen ermittelt man einmal die passenden Einstellungen. Danach kann man die Beleuchtung immer wieder wiederholen und spart im Ablauf eine Menge Zeit. Optimal für die Stockfotografie, wo es auch auf effiziente Arbeitsweise ankommt.

Optimal ist das ganze, wenn man ein Studio oder einen Raum für die Blitzanlage hat, wo diese ihren festen Platz hat. So ist man auch für spontane Shootings jederzeit schussbereit. Nur welche Blitzanlage ist die passende für mich? Optimal wäre ein Markengerät wie Bowens, Elinchrom, Hensel etc. Diese sind allerdings auch die teuersten Geräte. Qualität hat halt seinen Preis. Und die Blitzköpfe haben im Vergleich zu günstigeren Geräten meist eine längere Lebensdauer. Auch die Blitzfolgezeiten sind meist kürzer als bei günstigeren Blitzgeräten. Dennoch habe ich mich für eine günstige Marke als Einstieg entschieden. Zwei Walimex Pro VC 400 Plus kaufte ich im Dezember 2011.

Walimex Pro VC-400 Plus Studoblitzleuchte
Walimex Pro VC-400 Plus Studoblitzleuchte

Beide Blitzköpfe gab es damals im Set mit zwei Softboxen, zwei transpareten Blitzschirmen und verschiedenen Aufsätzen. Auch ein Funkauslöser und eine Fernsteuerung war dabei.

Bei den ersten Aufnahmen habe ich viele Lichtsets ausprobiert um für bestimmte Motive und Effekte die richtige Einstellung zu finden. Zu Beginn benutzte ich noch einen Blitz-Belichtungsmesser. Die Messungen waren allerdings im Vergleich zu den Ergebnissen recht unpräzise. Ich dachte immer, dass Lichtmessung exakt ist?

Inzwischen liegt der Belichtungsmesser ungenutzt im Schrank. Die wichtigsten Lichtsets stehen. Und neue Varianten ermittele ich mit einem Grau- und Farbkeil und dem Histogram das mir die Kamera anzeigt. Das geht mit etwas Erfahrung wesentlich schneller und exakter als ein Blitzbelichtungsmesser mit Lichtmessung.

Was fotografiere ich mit der Blitzanlage?

Am mache ich damit Foodfotografie, Stilllifes und manchmal Portraits.

Mein fotografischer Schwerpunkt ist inzwischen die Foodfotografie. Ich bin froh, dass ich eine Blitzanlage habe und damit jederzeit ein Fotoshooting realisieren kann. Nun habe ich zwar kein richtiges Fotostudio. Aber in meinem kleinen Arbeitszimmer stehen beide Blitzköpfe mit Stativ jederzeit einsetzbereit da.

Dies ist aus eigener Erfahrung eine Grundvoraussetzung für regelmässiges Fotografieren. Wenn man erst auf- und abbbauen muß verliert man schnell die Motivation. Wenn aber die Blitzanlage bereit steht und nur noch das Motiv in Position gebracht werden muß, ist auch das Ablichten nur noch ein geringer Aufwand.

Lichtaufbau im Studio
Lichtaufbau im Studio

Mit den Blitzköpfen bin ich für meine Anwedungen sehr zufrieden. Zwar hat bei der Lieferung das Bajonett nicht zu den Softboxen gepasst. Der Grund war eine kleine Änderung des Herstellers. Innerhalb von ein paar Werktagen wurden aber beide Blitzköpfe umgerüstet und an mich zurück gesendet.

Seitdem passen alle Vorsätze. Meist fotografiere ich mit einer Softbox und einem weissen Blitzschirm. Bei Foodmotiven und Stilllife kommen situationsabhängig noch verschiedene Aufheller und Abdunkler zum Einsatz.

Die Lichtleistung kann stufenlos am Gerät eingestellt werden.

Rückseite Walimex Pro VC-400 Plus Studoblitzleuchte
Rückseite Walimex Pro VC-400 Plus Studoblitzleuchte

Noch günstigere Geräte kann man meist nur in vollen Stufen anpassen. Das ist nicht immer so präzise wie gewünscht. Die Blitzfolgezeit liegt bei 1 bis 2,2 Sekunden höher als bei teureren Markengeräten. Da meine Food- und Stilllifes nicht davon laufen, reicht das für meine Zwecke vollkommen.

Bei Portraits oder Schnappschüssen kann dies manchmal ein Nachteil sein. Da wünsche ich mir in manch fotogener Situation kürzere Ladezeiten. Aber für den Motoreinsatz sind auch die teureren Markengeräte nicht geeignet.

Das Einsteillicht hat 150 Watt und kann separat ein- oder ausgeschaltet werden. Bei den ersten Lichteinstellungen habe ich es noch bentutzt. Inwzischen habe ich es ausgestellt, da ich ein Lichtsetup auch ohne Einstelllicht schnell umsetzen kann.

[ad#Google 300×250 links]Wichtig war mir, dass auch die Blitzröhre selber ausgetauscht werden kann. Noch halten beide. Irgendwann wird aber der Tag kommen, wo die erste den Geist aufgeben wird. Da ist es hilfreich wenn der Austausch selber vorgenommen werden kann und das Gerät nicht extra zum Kundenservice gesendet werden muss.

Aber es gibt auch ein paar Kritikpunkte zu dem Set.

Der 4-Kanal Funkauslöser-Set CY-A ist eine echte Katastrophe!
Am Anfang hat er maximal bei 50% der Aufnahmen funktioniert. Nun richte ich den Empfänger möglichst nahe an die Kamera aus, damit der das Signal vom Kamerablitzschuh möglichst empfangen kann. Dennoch erreiche ich nie eine 100%ige Blitzquote. Bei statischen Motiven nutze ich ihn dennoch, weil es kabellos bequemer ist und eine Aufnahme ja noch einmal wiederholt werden kann. Die Abstände sind in meinem kleinen Zimmer maximal zwei Meter zum Empfänger! Also keine grossen Entfernungen. Aber wenn nur das Leuchtenstativ dazwischen ist, stört diese den Empfang bereits enorm!

Bei Portrait benutze ich wegen deswgen ein Blitzkabel. Ich weiß, dass man damit weniger flexibel mit dem Standort ist. Aber mein Fotostudio ist so eng, dass ich da sowieso keinen Spielraum hätte. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Spezalbatterie im Funksender. Die gibt es nur bei Walimex und muß mit 10€ teuer bezahlt werden. Sorry da gibt es bessere und zuverlässigere Funkfernauslöser als diesen. Ich habe ihn inzwischen gegen einen PocketWizard ausgetauscht. Der ist zwar recht teuer, kann aber auch für TTL-Blitzgeräte mit langer Reichweite und als Fernauslöser der Kamera eingesetzt werden.

Die Softboxen eignen sich meiner Ansicht nach kaum für den Einsatz on Location. Der Aufbau bzw. das Spannen ist ein enormer Kraftakt. Ich habe eine seit Beginn aufgebaut und an einem Blitzkopf montiert. Bei einem festen Platz im Fotostudio ist dies kein Thema. Wer auf Achse ist, sollte da lieber zu anderen Softboxen, die sich leichter aufbauen lassen, greifen.

Fazit:
Trotz dieser Kritiken bin ich mit der Blitzanlage sehr zufrieden. Vom Preis- Leistungsverhältinis ist es für mich genau die richtige Blitzanlage. Damit konnte ich bisher alle fotografischen Ziele realisieren. Und einen Blitz-Funkauslöser kann man gegen einen zuverlässigeren austauschen. Zudem ist durch den Setpreis der Funkauslöser sozusagen gratis dabei. Da kann man Unverlässlichkeit leichter verschmerzen und gegen besseres austauschen.

Ich fotografiere an fast jedem Wochenende und auch manchmal wochentags auch Abends mit der Blitzanlage. Im Jahr kommen so gut um die 10.000 Blitzaufnahmen zusammen. In den letzten zwei Jahren gab es bisher keinen Deffekt oder Ausfall. Die Blitzröhren sind bei beiden Geräten noch immer die ersten. In der Farbtemperatur konnte ich bisher keine Veränderung feststellen.

Eine gute Blitzanlage zu sehr gutem Preis- Leistungsverhältnis. Vor einem Kauf sollte man prüfen welche Set-Angebote es von Walimex derzeit gibt. Oft sind diese recht günstig. So bekommt man manche Aufsätze im Set sozusagen gratis oder noch günstiger wie beim Einzelkauf.

Erhältlich als Set bei Amazon.

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