Erster Eindruck über die Nikon S8000

Vor gut einem Monat habe ich mir die Nikon S8000 zugelegt. Eine kompakte Digital-Kamera mit einem 10-fach Zoom. Mir war von Anfang an klar, daß solch eine Kamera, in vielen Punkten keine Digitale Spiegelreflex ersetzen kann. Dafür habe ich sie auch nicht gekauft. Nun gehöre ich eigentlich zu den Foto-Begeisterten, die auch in schwierigen Situationen oft eine schwere und unhandliche Spiegelreflex mitschleppen. Oft sogar auch ein Stativ. Im letzten Urlaub im Schwarzwald habe ich auch mein Dreibeinstativ mitgeschleppt um Wasserfall-Fotos mit Langzeitbelichtungen machen zu können.

Aber da gibt es auch immer mal wieder die Situation wo man keine Lust auf eine Spiegelreflexkamera hat. Zu schwer. Zu unhandlich. Unbequem. Vor allem wenn man nicht die maximale Bildqualität benötigt.

Nikon S8000
Nikon S8000

Für solche Situationen habe ich mir die Nikon S8000 gekauft. Bereits in den ersten Wochen ist sie täglich auf dem Weg zur Arbei dabei. Manchmal gibt es einen schönen Sonnenaufgang auf dem Weg zur Arbeit. Wie oft habe ich dabei eine Kamera vermisst? Jetzt nicht mehr. Allerdings gab es seitdem keinen schönen Sonnenaufgang. Aber der kommt sicherlich noch.

Was finde ich gut an der Nikon S8000?

  • Sehr handlich für ein optisches 10-fach Zoom – effektiv 30 – 300 mm (KB)
  • Sehr kurze Auslöseverzögerung für eine Digital-Kompaktkamera
  • Sehr guter Bildstabilisator als Verwacklungsschutz
  • Videos in Stereo und HD-720p
  • Sehr gute Makro-Möglichkeiten

Dies sind zumindest für mich die wichtigsten der positiven Punkte. Am wichtigsten war mir eine minimale Auslöseverzögerung. Auch heute noch haben viele Digital-Kompaktkameras eine relativ lange Auslöseverzögerung. Oft sind so bewegte Motive schlechter zum fotografieren, da sich das Motiv meist bereits aus dem Sucher bewegt, bevor die Kamera das Bild gemacht hat. Nicht so, bei der S8000.

Bonsai mit der Nikon S8000
Bonsai mit der Nikon S8000

Der Zoom-Bereich würde meiner Meinung nach auch etwas geringer reichen. Die optische Leistung ist auf Grund eines ED-Glases gut. Wem 10-fach nicht reicht, kann auch noch ein digitales Zoom einsetzen. Da ich diese Funktion für überflüssig halte, habe ich sie abgestellt. So kann ich später selber den Bildausschnitt auswählen. Ein Digitalzoom macht nichts anderes.

Der Autofocus ist ganz gut. Bei Aufnahmen mit geringem Kontrast hat er allerdings seine Schwierigkeiten. Leider ist dies auf dem großem Display nicht richtig beurteilbar. So entstehen hin und wieder auch unscharfe Fotos.

Sehr gut ist der Bildstabilisator. Mit ihm gelingen teilweise sogar Aufnahmen bis zu einer Sekunde Belichtungszeit aus der Hand! Allerdings muß man dabei die Kamera schon sehr ruhig halten und am besten die Luft vorher kurz einatmen und für die Aufnahme die Luft kurz anhalten (wie beim Spotschießen).

Bahnhof mit der Nikon S8000
Bahnhof mit der Nikon S8000

Was könnte man an der Nikon S8000 noch verbessern?

  • RAW-Dateiformat
  • Weniger Zoom zu Gunsten einer etwas besseren optischen Qualität
  • Einen robusteren Batterie und Kartendeckel (dünner Kunststoff)
  • Verbesserter Autofocus
  • Videos in HD 1080p
  • Eine manuelle Belichtungs- und Blendeneinstellung

Wer die Qualität einer RAW-Datei gewohnt ist, möchte diese meist nicht missen. In der Nachbearbeitung haben nun mal die JPG-Dateien spürbare Qualitätsverluste. Für den Otto-Normalverbraucher reicht dies vollkommen. Für den anspruchsvollen Fotografen oder Berufsfotografen, taugt es oft nur für Internet-Projekte. Aber dies ist auch für mich ein Grund für diesen Kauf gewesen. Oft brauche ich für einen Blog ein schnelles Foto. Da ist meist kein RAW notwendig. Hier ist die Kompaktkamera wesentlich schneller einsetzbar.

Portrait im Freien mit der Nikon S8000
Portrait im Freien mit der Nikon S8000

Zwar können inzwischen viele Bildbearbeitungsprogramme auch JPG-Datein verlustärmer bearbeiten. Trotzdem ist noch ein sichtbarer Unterschied erkennbar. Ob die Qualität für die hohen Microstock-Agenturen ausreichen bezweifle ich. Ich werde aber zum testen in den nächsten Wochen ein paar Test-Fotos bei einigen Agenturen hochladen.

Erstes Fazit:
Die Kamera kostet um die 200 € (Stand Dezember 2010). Für diese Qualität erhält man ein sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis.
Wer in manchen Punkten mehr und bessere Funktionen oder Qualitäten möchte, muß nun mal tiefer in den Geldbeutel greifen und ein teurere Modell oder eine Spiegelreflex auswählen.
Für unbeschwerte Fotografie, Schnappschüsse mit einer leichten Kamera für unterwegs ist man mit der Nikon S8000 sehr gut bedient.

Lediglich das Manko auf die Automatiken angewiesen zu sein, schränkt manchmal meine Kreativität ein. Da würde ich gerne die Blende gerne fest voreinstellen, wo die Automatik voll aufblendet. Auf der anderen Seite sind die meisten Automatikfunktionen sehr gut programmiert und liefern meist gute bis sehr gute Ergebnisse.

Für das Geld kann die Kamera bereits recht viel und bietet in vielen Situationen eine gute Qualität.
Gutes 10-fach Zoom. Sehr guter Bildstabilisiator. Guter automatischer Weißabgleich. Guter Autofocus.

Hier handelt es sich in erster Linie umm einen ersten Eindruck. Ein abschließendes Urteil über die Kamera kann ich noch nicht geben. Einige Funktionen habe ich noch nicht getestet. So werde ich in den kommenden Monaten noch die Videomöglichkeiten testen. In manchem Praxibericht liest man als Nachteil beim Videofilmen, daß man beim Filmen nicht optisch zoomen kann. Dies ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll, da bei solch einer Kamera sicherlich das Geräusch des Zoom zu hören wäre? Digital kann man zoomen. Aber dies geht natürlich zu Lasten der Qualität. Ich denke allerdings, das solch eine kompakte Kamera keine vollwertige teure Videokamera ersetzen kann? Wobei es schon erstaunlich ist, was das kleine Ding alles kann.

Die S8000 bietet viele Motiv-Programme, die ich noch nicht in vollem Umfang ausprobieren konnte. Eine manuelle Belichtungs- und oder Zeiteinstellung oder Vorwahl gibt es leider nicht. Die Zielgruppe sind Hobbyfotografen, die sich nicht mit Belichtungszeit und Blende herumschlagen wollen. Die bisher getesteten Automatiken erledigen dies aber gut bis sehr gut.

Die Belichtung und der Kontrast ist wie üblich bei Nikon relativ weich in der Grundeinstellung. Oft wird dies selbst von Berufsfotografen als unscharf fehlgedeutet. Qualitativ ist dies aber meist besser, da man so noch mehr Bildinformationen hat. Bei einer Bildbearbeitung hat solch eine Bilddatei mehr Qualitätsreserven! Und wem die Grundeinstellung nicht gefällt, kann Farbinentensität, Kontrast und Helligkeit seinen Vorstellungen anpassen. Bei manchen Bildbearbeitungsprogrammen, kann man dies durch ein eigenes Farbprofil zum importieren der Bilddateien hinterlegen. Bei Adobe Lightroom ist dies möglich.

Ach ja, für die Technikfreaks unter euch. Die S8000 hat 14 Mio Pixel. Dies hat mich allerdings noch nie interessiert, da dies alleine nur wenig Einfluß auf die Bildqualität hat. Hier müßen optische Qualität, Software, mechanische Verarbeitung und Bildbearbeitungssoftware optimal aufeinander abgestimmt sein. Ist eine Komponente schlecht, kann die Qualität der anderen nicht voll unterstützt werden.

Für mich ist es eine Kamera, mit der ich für das Internet schnell ein paar Fotos machen kann. Es ist eine kleine Kamera die ich öfter als bisher für Unterwegs dabei haben werde. Es ist eine Urlaubskamera für meine Frau.

2 Comments

  1. Petra 1. Februar 2011
  2. Bernd 1. Februar 2011

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